U-Bahn-Bau: 90 Verfahren offen

Der Ausbau der U-Bahn-Linien U2 und U5 ist angelaufen: Entlang der U-Bahn-Trassen liegen insgesamt 370 Häuser. Die meisten Eigentümer haben der Nutzung ihrer Grundstücke zugestimmt, 90 Fälle sind derzeit aber offen.

Für die neuen Trassen der U2 und der U5 brauchen die Wiener Linien die Flächen unter den Gebäuden. Über den geplanten Trassen befinden sich rund 370 Häuser, 350 über der geplanten U2-Trasse vom Rathaus zum Matzleinsdorfer Platz, etwa 20 über der neuen U5-Strecke vom Rathaus zum Frankhplatz. Die betroffenen Grundstücke befinden sich im Eigentum von 2.200 Menschen.

Bagger auf der U-Bahn-Baustelle Pilgramgasse

Wiener Linien/Johannes Zinner

Bauarbeiten bei der Station Pilgramgasse für die Linien U4 und U2

In einem Verfahren der zuständigen MA 64 legt ein Sachverständiger die Höhe der Summe fest, die die Grundstückseigentümer von den Wiener Linien erhalten. Doch derzeit seien 90 Verfahren offen, weil es keine Einigung mit den Eigentümern gegeben habe, hieß es von den Wiener Linien gegenüber Radio Wien. Bei 44 davon liege schon ein Bescheid vor, bestätigte die MA 64. Dagegen sind aber noch Einsprüche möglich.

Derzeit Einigung mit 70 Prozent

Die behördlichen Verfahren würden gemäß Zeitplan, wann welche Liegenschaften benötigt werden, eingebracht, hieß es von den Wiener Linien. Insgesamt gebe es bereits „mit rund 70 Prozent aller privaten Liegenschaftseigentümer eine Einigung“.

Den Ausbau sehen die Wiener Linien nicht gefährdet: Denn entweder komme es noch zu einer Einigung, oder es werde von der Behörde eine Enteignung verfügt, weil es sich um Verkehrsanlagen öffentlichen Interesses handelt - wobei die Enteignung nur die Rechte zur Nutzung des Untergrundes betrifft und nicht etwa das gesamte Grundstück.

Arbeiter verlegen Rohre bei U-Bahn-Baustelle Matzleinsdorfer Platz

ORF

Auch beim Matzleinsdorfer Platz laufen die Vorarbeiten

Ausbau verzögert sich

Vom Matzleinsdorfer Platz graben sich die Wiener Linien mit der Tunnelbohrmaschine unterirdisch Richtung Zentrum. So sollen die Auswirkungen im dicht verbauten Gebiet möglichst gering gehalten werden. Die U2 erhält ab der Station Rathaus in Richtung Süden eine komplett neue Trasse. Sie fährt dann über die Neubaugasse (Kreuzung mit der U3) und die Pilgramgasse (Kreuzung mit der U4) bis zum Matzleinsdorfer Platz - mehr dazu in Infocenter zeigt Wiens U-Bahn-Zukunft.

Die Linie U5 wird dann die jetzige Strecke der U2 vom Karlsplatz bis zum Rathaus bedienen und auf einem neu gebauten Abschnitt vorerst bis zum Frankhplatz im 9. Bezirk fahren. Der Bau des neuen U-Bahn-Linien-Kreuzes U2/U5 verzögert sich allerdings um bis zu zwölf Monate - mehr dazu in U-Bahn-Bau bis zu zwölf Monate verzögert.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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