Sanitäter fehlen: Ärger bei Krankentransporten
Die Rettungsorganisationen brauchen jedenfalls mehr Sanitäter, wird betont. Derzeit herrsche ein bisschen Chaos, sagt Thomas Haller, Chef einer privaten Krankentransportfirma. „Es gibt Unsicherheit und Unklarheit, was die Fahrtendienste jetzt noch transportieren dürfen.“ Demnach würden aus dem Gesetz keine einheitlichen Richtlinien hervorgehen.
„Rollstuhlfahrer zum Beispiel, die dement sind und nicht getragen werden müssen, dürfen wir jetzt laut einer ärztlichen Anweisung auch nicht mehr transportieren. Das war aber nie ausgemacht, das war nie das Ziel“, so Haller.
APA/Barbara Gindl
Keine Verzögerungen laut Rotem Kreuz
Ebenso würden oft Dialysepatienten von Rettungsorganisationen transportiert, obwohl das gar nicht notwendig wäre. Diese Vorwürfe bestätigt die Patientenanwaltschaft. Die privaten Krankentransportfirmen wünschen sich hier eine Konkretisierung des Gesetzes. „So wie es jetzt im Gesetz steht, ist es so rechtlich dehnbar und wird so ausgelegt, dass wir eigentlich scheibchenweise alles verlieren könnten“, sagt Haller.
Die Rettungsorganisationen sehen das anders. Laut Angaben des Wiener Roten Kreuzes komme es zu keinen oder nur geringen Verzögerungen. Man habe sowohl Fahrzeuge als auch Personal aufgestockt.
Im April war bekannt geworden, dass das Wiener Rote Kreuz Rettungssanitäter sucht. Als Grund ist die Novelle des Wiener Rettungs- und Krankentransportgesetzes genannt worden und damit der gestiegene Personalbedarf - mehr in Neues Gesetz: Mehr Sanitäter benötigt. Bei privaten Anbietern hingegen mussten deshalb zuletzt Stellen abgebaut werden - mehr dazu in 92 Kündigungen wegen „Krankentransport neu“.
Links:
- Patienten zahlen nicht mehr für Transporte (wien.ORF.at; 2.1.2018)
- Rotes Kreuz: Doch keine Kündigungen (wien.ORF.at; 17.8.2017)
- Krankentransporte: Stadt will Reform (wien.ORF.at; 26.7.2017)