Wegen Kälte: Andrang auf Notschlafstellen

Die aktuelle Kälte sorgt für einen erhöhten Bedarf an Notschlafstellen bei Obdachlosen. Doch seit zwei Wochen gibt es 900 Plätze weniger. Einrichtungen müssen daher Obdachlose abweisen, weil sie keine freien Betten mehr haben.

In den Notschlafstellen Vinzi-Bett und Vinzi-Port mussten in den vergangenen 14 Tagen mehr als 120 Personen abgewiesen werden, hieß es in einer Aussendung. Diese Menschen konnten laut der Hilfseinrichtung großteils nicht in andere Einrichtungen weitervermittelt werden.

„Obdachlosigkeit ist nicht saisonbedingt“

Es sei dringend notwendig, dass die Stadt Wien und alle Mitverantwortlichen in den Hilfsorganisationen rasch eine Lösung entwickeln, wurde betont. „Obdachlosigkeit ist nicht saisonbedingt. Das Angebot muss auch in den ‚warmen‘ Monaten gegeben sein. Es darf nicht sein, dass Menschen auf der Straße landen, wenn es möglich wäre, sie unterzubringen“, kritisierte der Vinzi-Werke-Gründer, Pfarrer Wolfgang Pucher.

Notschlafstätte VinziPort

Nico Bertotti

Einrichtungen wie die Vinzi-Werke sind für Obdachlose oft die letzte Anlaufstelle

Hunderte Plätze fehlen

Von Ende Oktober bis Ende April stünden in Wien zusätzlich 900 Notschlafbetten zur Verfügung, die auch für nicht anspruchsberechtigte EU-Bürger zugänglich seien. „Diese Anzahl fehlt das restliche halbe Jahr merklich“, hieß es.

Kurz vor dem offiziellen Ende der städtischen Winternothilfe zog die Wiener Caritas Bilanz: „So viel Hilfe wie nie zuvor“ sei geboten und angenommen worden. Allein in der Gruft sind mehr als 120.000 Mahlzeiten ausgegeben worden - mehr dazu in Caritas-Winterpaket: „So viel Hilfe wie nie zuvor“.

Nächte bleiben kühl

Am Freitag sollen die Temperaturen wieder steigen. Wie Thomas Wostal, Sprecher der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), betonte, bleiben die Nächte mit Temperaturen unter zehn Grad aber vorerst kühl, auch wenn am Tag das Thermometer bis zu 20 Grad anzeigt.

Links: