Kalter Mai erhöht Bedarf an Wärme

Der ungewöhnlich kalte Mai schlägt sich auch im Wärmebedarf der Wiener Haushalte nieder. Laut Wien Energie wurde zur Monatsmitte fast doppelt so viel Wärme benötigt wie im gesamten Mai des Vorjahres.

Was im Vorjahr im wärmsten Mai seit 1868 undenkbar schien, ist nur ein Jahr später Realität geworden: Die Wienerinnen und Wiener müssen ihre Wohnungen heizen. Auf die Heizrechnung soll sich das aber nicht auswirken, rechnet Wien Energie vor. Denn für die gesamte Heizsaison von Oktober bis jetzt liege der Wärmebedarf rund drei Prozent unter einem durchschnittlichen Wiener Haushalt. Nicht zuletzt der relativ milde vergangene Winter ist ein Grund dafür.

Fernwärme

ORF.at/Zita Klimek

Wiener drehen im Mai die Heizung auf

Wärmeverbrauch bisher unter dem Durchschnitt

In der „offiziellen“ Heizsaison, also von Oktober 2018 bis März 2019, lag der Wärmeverbrauch um rund sieben Prozent unter dem Vorjahr und um sieben Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Im April erzeugte Wien Energie um rund 26 Prozent mehr Fernwärme als im Vorjahr, es wurde aber um zwölf Prozent weniger Wärme verbraucht als in einem durchschnittlichen April (30-jähriger Durchschnitt).

Wie die individuellen Heizkosten eines Haushaltes tatsächlich ausfielen, hängt von sehr unterschiedlichen Faktoren ab, betonte Wien Energie. Einfluss auf die Heizrechnung hätten etwa die Bausubstanz, die thermische Sanierung, die Lage der Wohnung innerhalb des Hauses und das individuelle Heizverhalten.

Notschlafplätze wieder heiß begehrt

Ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit ist jedenfalls die Nachfrage nach Notschlafstellen. Nach dem Ende der Wintersaision gibt es seit zwei Wochen 900 Plätze weniger. Jetzt aber suchen wegen der Kälte wieder viele Menschen einen warmen Platz. In den Notschlafstellen Vinzi-Bett und Vinzi-Port mussten in den vergangenen 14 Tagen mehr als 120 Personen abgewiesen werden, hieß es. Diese Menschen konnten laut der Hilfseinrichtung großteils nicht in andere Einrichtungen weitervermittelt werden - mehr dazu in Wegen Kälte: Andrang auf Notschlafstellen.

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