Haus-des-Meeres-Baustelle deutlich teurer

Die Eröffnung des umgebauten Aquarienzoos Haus des Meeres in Mariahilf ist für das erste Quartal 2020 geplant. Daran soll sich nichts ändern. Geändert haben sich aber die Kosten aufgrund von Planänderungen.

„Es sind Kleinigkeiten dazugekommen, die in Summe viel ausmachen“, sagte Geschäftsführer Hans Köppen. In Sachen Brandschutz, Statik und Ausführung mussten Änderungen und Anpassungen zu den Planungen vorgenommen werden. Budgetiert waren mit allem Drum und Dran rund 16 Millionen Euro, die Kosten werden sich nun aber deutlich erhöhen. Bis Ende Juni sollen mit etwas Verspätung die Arbeiten an der Außenfassade beendet sein. Plan ist, die Baustelle mit Ende September zu räumen. Im Winter soll der Innenausbau folgen, so Köppen im APA-Gespräch.

Die Haustechnikanlagen, Brandschutzeinrichtungen und die Elektrik würden laufend adaptiert. Ziel sei, so Köppen, dass im ersten Quartal 2020 alle Bereiche für die Besucher zugänglich sein werden. Die Tieranlagen würden schließlich sukzessive, je nach finanziellen Möglichkeiten fertiggestellt und besiedelt. Fix ist aber: Bis zur Eröffnung soll jedenfalls das neue Tropenhaus im 9. Stock fertig sein, auch das neue Becken für die Haifische, und die beliebte Schildkröte Puppi im siebenten Stock soll dann im Frühling oder Sommer besiedelt werden.

Schriftzug

ORF

Neuer Schriftzug am Haus des Meeres

Größtes Bauprojekt im Haus des Meeres

Das aktuelle Bauvorhaben ist das größte in der Geschichte des Haus des Meeres. Es wird einen Zubau geben, der vor die Eingangsfassade gesetzt wird. Dieser bringt dem Aquazoo 3.000 Quadratmeter mehr Fläche. Neben mehr Platz für Tiere werden auch zwei neue Lifte - einer davon als Panoramaaufzug - errichtet sowie das Dachcafe zu einem Restaurant vergrößert.

Die Aussichtsterrasse mit den Betonausbuchtungen wird eingehaust und damit wetterfest gemacht. Dort sollen künftig tierische Bewohner wie Zwergkänguruhs, Sittiche und kleine Tauben in einer „Australienanlage“ ein Zuhause finden, so Direktor Michael Mitic. Im zehnten Stock, wo sich jetzt ein Veranstaltungsraum befindet, wird durch den neuen Zubau ein Konzertsaal entstehen. Plan ist, mit einer Konzert- und Kulturreihe neues Publikum für das Haus des Meeres zu gewinnen.

Aufregung über Übermalung

Für Aufregung sorgte zuletzt, dass das Kunstwerk Lawrence Weiners gegen Krieg und Faschismus „Smashed to Pieces (In the Still of the Night)“ von der Außenseite des Dachgeschoßes des ehemaligen Flakturms verschwunden ist. Nunmehr ist dort der eigene Name „Haus des Meeres“ mit dem Hinweis „Erinnern im Innern“ zu lesen. In den Sozialen Netzwerken war die Aufregung groß, was Stiftungsvorstand Franz Six nicht verstehen kann. Auch Museen und Hotels würden ihren Namen an der Außenfassade anbringen.

Köppen fügte hinzu, dass Weiner schon länger - noch bevor die Zubaupläne konkret waren - darüber nachgedacht habe, „ob das Kunstwerk noch hinpasst“. Die Idee bzw. der Wunsch nach Übermalung - die übrigens inklusive Sanierung der Betonmauer circa 80.000 Euro gekostet hat - sei also nicht vom Haus des Meeres ausgegangen - mehr dazu in Neuer Schriftzug am Haus des Meeres und in Haus des Meeres: Werbung statt Kunst.

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