Mit Sprühkanonen gegen Raupenplage

Die Stadt geht derzeit mit Sprühkanonen und einem biologischen Pflanzenschutzmittel gegen Eichenprozessionsspinner vor. Im Vorjahr waren wegen der kleinen Raupen mehrere Gebiete in der Stadt gesperrt.

Betroffen waren Teile des Praters und der Schönbrunner Schlosspark. Dort sind nun die Wiener Stadtgärten mit Sprühkanonen unterwegs, um gegen die Eichenprozessionsspinner vorzugehen. Mit ihren feinen Härchen können die Tiere beim Menschen Juckreiz oder Atembeschwerden auslösen.

Die Mitarbeiter der Stadtgärten bekämpfen die Raupen mit einem Bacillus thuringiensis -Präparat. „An dem erkranken die Raupen, die das fressen. Sie stellen die Nahrungsaufnahme ein und sterben dann innerhalb von kürzester Zeit ab“, erklärt Christian Eigner von den Wiener Stadtgärten gegenüber „Wien heute“.

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Stadtgärtner bekämpfen die Raupen mit biologischem Pflanzenschutzmittel

Rund 4.000 Eichen werden behandelt

Das biologische Mittel zur Bekämpfung der Falterraupen ist laut Eigner für den Menschen ungefährlich. In der ganzen Stadt werden damit rund 4.000 Eichen behandelt. In der Nacht ist etwa durch die Temperatur der beste Zeitpunkt für die Behandlung. „Das Pflanzenschutzmittel ist relativ empfindlich, was Temperatur, Witterung und Sonneneinstrahlung anbelangt“, so Eigner.

Ob die biologischen Maßnahmen wirken, hängt auch von der Witterung ab, denn Regen verdünnt das Pflanzenschutzmittel und erhöht so die Überlebensrate der Tiere. „Wenn das Mittel natürlich heruntergewaschen wird vom Baum, dann nimmt die Raupe zu wenig von diesem Mittel auf und dann dauert es natürlich länger bis sie abstirbt oder es wird soweit heruntergewaschen, dass es gar nicht wirkt“, erklärt Eigner.

Eichenprozessionsspinner in Wien

Damit die kleinen Raupen, die Atembeschwerden und Ausschläge auslösen können, heuer nicht wieder für Parksperren sorgen, wird in den Grünanlagen der Stadt vorgesorgt.

Als letzte Lösung sieht der Gärtnermeister das mechanische Entfernen, welche jedoch anstrengend und mit hohem Zeitaufwand verbunden ist: Mit Hebebühnen müsse in den Baum hineingefahren und die Nester händisch abgekratzt werden. Im Vorjahr waren die Mitarbeiter der Stadt noch zusätzlich mit Feuer gegen die Raupen vorgegangen - mehr dazu in Mit Feuer gegen Eichenprozessionsspinner.

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Eichenprozessionsspinner können Atembeschwerden und Juckreiz auslösen

Kann „auch zu asthmatischen Anfällen kommen“

Eine einzige Raupe hat bis zu 600.000 Härchen, die bis zu acht Millimeter lang sind. Diese können abbrechen und durch Wind vertragen werden. Der Kontakt mit den Härchen ist für den Menschen unangenehm und kann zu Juckreiz und Entzündungen führen.

Durch eine Cortisonsalbe lassen sich die Wunden schnell behandeln. „Allerdings können diese Härchen in die Schleimhäute kommen, oder auch eingeatmet werden. Und wenn man da empfindlich ist, etwa kleine Kinder oder ältere Personen, dann kann es wirklich auch zu asthmatischen Anfällen kommen,“ warnt Eigner. Zwar werden die Raupen von der Stadt bekämpft, doch einen hundertprozentigen Schutz gebe es nicht.

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