Volkstheater: Kaup-Hasler will allein entscheiden

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) will nun doch alleine über die neue Leitung des Volkstheater entscheiden. Zunächst hatte es geheißen, in „einem Novum“ werde die Bestellung durch eine Jury erfolgen.

Die Jury hatte jedoch zumindest drei Millionen Euro pro Jahr zusätzlich für die Bühne gefordert und die Arbeit daher ruhen lassen. Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte das Ansinnen, ebenfalls jährlich eine zusätzliche Million Euro locker zu machen, zurückgewiesen und auf die Beteiligung des Bundes an der Sanierung verwiesen. „Stadträtin Kaup-Hasler wird - nach Absage durch den Bund - alleine eine Lösung für das Volkstheater finden“, bestätigte ein Sprecher der Stadträtin einen Bericht des heutigen „Standard“.

Zwei Millionen mehr Betriebsbudget

Damit sollen offenbar auch zwei Millionen jährliches Betriebsbudget mehr als bisher einhergehen. Mit zwei Millionen Euro zusätzlich „müsste das sicher gehen“, sagt heute Ersan Mondtag im APA-Interview. Er probt derzeit im Volkstheater die Festwochen-Koproduktion „Hass-Triptychon“, die am Freitag Premiere hat, und hat sich für die Leitung beworben.

Einen Schlüssel sieht er in einem „viel jüngeren Team“, das „eben günstiger“ sei. „Man hätte das Potenzial, aus diesem Theater ein europäisches junges Theater zu machen, das vielleicht irgendwann zu dem wird, was heute das Burgtheater ist. Man muss hier etwas erfinden und nicht etwas herholen, das Zweite Liga ist. Das wollen die Wiener nicht, und das haben sie sich auch nicht verdient.“

Entscheidung vor dem Sommer

Die neuen Gespräche sind bereits angelaufen. „Die Jury wird in den kommenden Wochen einen ungereihten Dreivorschlag für die neue Intendanz unterbreiten“, heißt es aus dem Stadtratsbüro. „Die Stadträtin wird dem Vorschlag zufolge und nach Rücksprache mit der Jury ihre Entscheidung treffen. Eine Bekanntgabe dieser Entscheidung wird es jedenfalls vor Beginn der Sommerferien geben.“

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