Haus der Geschichte zeigt „Österreich im All“

Im Vorfeld des 50-Jahr-Jubiläums der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 begibt sich das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) auf die Spuren Österreichs im Weltall. „Austronaut“ Franz Viehböck hat dafür seinen Fundus geöffnet.

Unter dem Titel „Österreich im All. Ein Land hebt ab!“ widmet sich das hdgö vor allem dem ersten und bekanntlich einzigen Raumflug eines Österreichers. Am 2. Oktober 1991 startete Viehböck im Rahmen des damals rund 200 Millionen Schilling teuren „Austromir“-Projekts mit einer Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur aus zur russischen Raumstation Mir. Acht Tage später landete er mit einer Sojus-Landekapsel in Kasachstan. In der Heimat löste das Vorhaben einen regelrechten „Weltraumhype“ aus, heißt es in einer Aussendung des hdgö.

"Austronaut" Franz Viehböck vor ”seiner Vitrine” im Haus der Geschichte Österreichs (hdgö)

eSeL.at - Lorenz Seidler

Österreichs einziger „Austronaut“ öffnet seine Sammlung -

„Ich fühle mich noch nicht museumsreif“

In der Ausstellungsvitrine im Foyer des Museums in der Neuen Burg am Heldenplatz können Besucherinnen und Besucher bis 1. September in das Ereignis eintauchen: Etwa anhand des mit zahlreichen Aufnähern versehenen dunkelbauen Anzugs, den Viehböck damals trug. Zu sehen sind auch sein Bewerbungsschreiben für die Mission, um die sich insgesamt 220 Frauen und Männer bemüht hatten, sowie Handschuhe, Helm oder sein Kosmonautenausweis.

„Viehböcks Reise ins Weltall war ein Meilenstein. Sie regte die Forschung nachhaltig an, war mediales Großereignis und gleichzeitig auch Symbol für die Positionierung Österreichs in Europa, rund um das Ende des Kalten Kriegs“, so hdgö-Direktorin Monika Sommer.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Franz Viehböck im Radio Wien-Interview

„Beim Wort museumsreif hat es mir gleich einmal einen Stich gegeben. Ich fühle mich noch nicht museumsreif. Im Gegenteil: ich fühle mich fit und gesund, wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte, würde ich sicher noch einmal ins Weltall fliegen“, sagte Viehböck im Gespräch mit Radio Wien. Dass er so lange der einzige Raumfahrer Österreichs bleibt, „überrascht ihn“.

Der Blick auf die Erde von der Mir aus. Das Foto wurde von "Austronaut" Franz Viehböck aufgenommen.

Franz Viehböck

Blick auf die Erde von der Raumstation Mir - aufgenommen von Viehböck

Waldheim sprach Grußbotschaft der Menschheit

Schon viel früher als Viehböck startete der umstrittene österreichische Ex-Bundespräsidenten Kurt Waldheim ins All - zumindest seine Stimme. Im Rahmen seiner Funktion als UN-Generalsekretär sprach Waldheim einst eine Grußbotschaft der Menschheit. Seit dem Jahr 1977 ist diese nun schon an Bord der Sonde Voyager 1 auf dem Weg - mittlerweile befindet sie sich rund 22 Milliarden Kilometer entfernt. Im hdgö wird der Flug auf einem Bildschirm dargestellt und auch die Nachricht lässt sich dort abhören.

Link: