„Climate Kirtag“ mit Greta Thunberg

Mit Appellen ist die Klimaschutzkonferenz „R20 Austrian World Summit“ in der Hofburg eröffnet worden. Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger sprachen auch auf dem Heldenplatz beim „Climate Kirtag“.

„Wir brauchen jeden, jede einzelne Person zählt. So wie jede einzelne Emission zählt“, fordert Thunberg zum Schluß ihrer Rede am Heldenplatz die tausenden Besucher zum Kampf für den Klimaschutz auf. Zudem kündigte sie an, am Freitag an dem wöchentlichen Schulstreik des Wien-Ablegers der „FridaysForFuture“-Bewegung um 11.55 Uhr am Heldenplatz teilzunehmen. Nach der Rede veranstalteten anwesenden Aktivisten der Wiener Gruppe einen Flashmob, indem sie einander auf die Schultern nahmen und ein Lied anstimmten.

„Es ist schön wieder in Österreich zu sein - Es ist die beste Konferenz, die wir bisher hatten“, freute sich Arnold Schwarzenegger in seiner Rede. Zur Rettung des Klimas müssten aber alle zusammen helfen, denn ein Traum ohne konkreten Handlungen sei nicht mehr als eine „Halluzination“. Schwarzenegger strich dabei die Bedeutung der „FridaysForFuture“-Bewegung hervor. Alle großen sozialen Änderungen seien von Graswurzelbewegungen ausgelöst worden.

Appelle zur Eröffnung

Mit eindringlichen Appellen, die globale Klimakatastrophe zu stoppen, ist die Klimakonferenz in der Hofburg am Vormittag von Schwarzenegger eröffnet worden. Die Eröffnungsrede hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der sich gleich dafür entschuldigte, wegen der Regierungskrise wahrscheinlich nur kurz an dem Summit teilnehmen zu können.

Das Staatsoberhaupt unterstrich die Dringlichkeit, mit der der Klimawandel bekämpft werden muss. „Wir wissen, dass uns die Zeit davonläuft - der Klimanotstand ist längst da“, meinte Van der Bellen. Beim kommenden UNO-Klimagipfel in New York will der Bundespräsident zudem mit seiner Klimainitiative von europäischen Staatshäuptern weiter Druck machen. Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warnte, dass die Situation „sehr ernst“ ist.

Prominenter Klimagipfel

Prominente wie Arnold Schwarzenegger und auch die Aktivistin Greta Thunberg wollen auf den Klimawandel aufmerksam machen.

Thunberg: „Gefahr nicht bewusst“

Umjubelt war in der Hofburg der Auftritt von Thunberg, die mit ihrem Schulstreik binnen nur weniger Monaten eine millionenstarke „Fridays For Future“-Bewegung ins Leben gerufen hat. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass die Menschen gar nicht wüssten, in welch einer Gefahr sie sich befinden. „Sie merken vielleicht, dass etwas falsch läuft und dass es wärmer wird“, sagte sie.

Als sich ihr selbst auftat, was für verheerende Auswirkungen der Klimawandel haben wird, war sie „erstaunt darüber, dass das nicht überall in den Schlagzeilen war und nicht rund um die Uhr darüber geredet wird“. Eigentlich hätte längst ein globaler Klimanotstand ausgerufen werden sollen, und die Politik in pausenlosen Krisensitzungen tagen müssen. Stattdessen wird das Thema aber „behandelt wie alle anderen auch“.

Ulrike Dobes (ORF) vom Klimakirtag

Ulrike Dobes berichtet vom Heldenplatz - dort findet der erste Klima-Kirtag statt.

Thunberg appellierte vor allem an die Politik, dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Natürlich können Millionen von Kindern auf die Straße gehen, aber wir sind keine Führungspersonen, auch die Wissenschaftler nicht“, meinte Thunberg. Um der Krise noch Herr zu werden, müssten alle Lebensbereiche verändert werden. „Einzelne, voneinander isolierte Lösungen sind nicht mehr genug “, sagte Thunberg. Die jungen Leute würden die dafür verantwortliche Generation in die Pflicht nehmen: „Wir haben keine Zeit mehr und wir werden euch nicht damit davonkommen lassen“.

Interview mit Schwarzenegger und Thunberg

Exklusiv hat Lisa Gadenstätter für „Magazin 1“ mit Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger gesprochen.

Schwarzenegger: Aufruf zu „Action“

Auch Gastgeber Arnold Schwarzenegger rief zu mehr „Action“ - und großen Träumen auf. Er selbst sei schon oft in seinem Leben als verrückt bezeichnet worden, weil er unmöglich scheinende Ziele hatte - wie Bodybuilding-Champion, Filmstar und Politiker. „Aber die Träumer verändern die Welt, nicht die Zweifler“, unterstrich Schwarzenegger.

Der ehemalige Gouverneur von Kalifornien kritisierte zudem, dass immer noch sieben Millionen Menschen im Jahr aufgrund von Umweltverschmutzung sterben. „Das ist der Status quo, den ihr behalten wollt?“, wandte er sich an die Zweifler. Er rief sie stattdessen dazu auf, sich der grünen Bewegung anzuschließen. „Die Einladung ins Weiße Haus, dürfte aber am Postweg verloren gegangen sein.“

Begegnung Schwarzenegger und Thunberg

APA/MONIKA LANGTHALER

Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger setzen sich für das Klima ein

Unter den Teilnehmern der Konferenz sind Experten, Prominente und Politiker wie etwa Skirennläufer Aksel Lund Svindal aus Norwegen und NASA-Astronaut Scott Kelly. Weitere Programmpunkte behandeln Themen wie Klimafinanzierung und fossilfreie Fortbewegung.

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