Mahnwache bei Erinnerungsbildern

Die Polizei hat vorerst keine Hinweise auf den oder die Täter, die Erinnerungsbilder für Opfer der NS-Gräuel auf der Ringstraße beschmiert haben. Bundespräsident Van der Bellen besuchte die Mahnwache.

„Mein aufrichtiger Dank an alle, die die Bilder der Ausstellung ‚Gegen das Vergessen‘ repariert haben und seit gestern bewachen“, schrieb Van der Bellen auf Twitter. „Sie alle setzen ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, so der Präsident. Begleitet wurde er bei seinem Besuch unter anderem vom Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, dem Fotografen der Ausstellung, Luigi Toscano, und von Peter Schwarz, Geschäftsführer des Psychosozialen Zentrums ESRA, das die Foto-Ausstellung initiiert hat.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen vor Erinnerungsfoto

APA/Bundesheer/Carina Karlovits

Bundespräsident Alexander Van der Bellen dankte für das „starke Zeichen“

Keine Hinweise auf Täter

Dass die Erinnerungsbilder in der Nacht auf Montag bereits zum dritten Mal beschädigt wurden, schockierte auch den ukrainischen Botschafter in Österreich, Oleksandr Scherba. Schließlich stammten viele der Abgebildeten aus der Ukraine, unterstrich der Diplomat am Dienstag vor Journalisten: „Das hat mich als Botschafter sehr betroffen - aber am meisten hat mich bewegt, dass es so viele Österreicher gab, die nun die Bilder in einer Nachtwache beschützen.“

Die Polizei hat weiterhin keine Hinweise auf die Täter, sagte ein Sprecher zur APA. Die Ermittlungen des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) seien am Laufen - mehr dazu in Hakenkreuze auf Bildern von NS-Opfern.