Jede zweite Wohnung wird „smart“

Wien setzt künftig verstärkt auf sogenannte Smart-Wohnungen. Die Förderungen sollen erhöht werden. Geht es nach Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ), wird künftig jede zweite geförderte Wohnung „smart“ sein.

Smart-Wohnungen sind eine in Wien inzwischen etablierte Kategorie geförderter Wohnungen. Sie sind circa 65 Quadratmeter groß und dürfen nicht mehr als 7,50 Euro pro Quadratmeter kosten. Eingeführt wurde das Programm 2012 vom ehemaligen Wohnbaustadtrat und nunmehrigen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). 2.400 gibt es derzeit, 6.300 weitere sind im Entstehen.

Kleinstwohnung Viertel Zwei

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Große Nachfrage

Seine Nachfolgerin Kathrin Gaal (SPÖ) fixiert nun, dass die Hälfte aller neuen Objekte nach smarten Richtlinien realisiert wird. Bisher machten diese ein Drittel aus. Da der Bedarf an Wohnraum wachse, fördere die Stadt diese Wohnform, sagte Gaal Montagabend gegenüber Radio Wien: „Wir haben im Wohnbauprogramm bis 2020 14.000 Wohnungen, die auf Schiene kommen. Und jede zweite in diesem geförderten Anteil ist eine Smartwohnung.“ 2027 soll Wien laut Berechnungen zwei Millionen Einwohner haben.

Neuer Anlauf gegen hohe Mieten

Wohnen wird immer teurer. Die Stadt unternimmt jetzt einen neuen Versuch, um gegenzusteuern.

Vor allem die relativ geringen Eigenmittel machen die Wohnungen attraktiv für Alleinstehende, wird im Rathaus betont. Die Nachfrage sei hoch. Die Smart-Wohnungen - für die es keine Kaufoption gibt - seien dabei nicht nur als Start-Wohnungen für jüngere Personen gedacht, sondern auch für alleinerziehende oder ältere Menschen.

135 Mio. Euro bis 2025

1,2 Milliarden Euro investiert die Stadt derzeit in diese Wohnform. Zwischen 2020 und 2025 fließen zusätzlich 135 Mio. Euro in Smartwohnungen. Josef Ostermayer vom Bauträger Sozialbau sieht den Ausbau gegenüber Radio Wien positiv, weil „es als Reaktion auf die Gegebenheiten und auf die Rahmenbedingungen erfolgt“.

Der neue Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV), Bernd Rießland, zeigte sich überzeugt, dass die neue Regelung auch die Durchmischung im sozialen Wohnbau erhöhe - da vor allem die Eigenmittel oft eine Hürde für Menschen mit geringerem Einkommen dargestellt hätten.

Ab Herbst

Die neue Verordnung könnte laut Gaal bereits im Herbst bei Bauträgerwettbewerben zum Einsatz kommen. Erstmals zur Anwendung kommt die neue Richtlinie laut Ostermayer wohl beim nächsten Bauabschnitt am Nordbahnhof.

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