Fahrerlose Busse nehmen Fahrt auf

In der Seestadt Aspern wird der Busverkehr automatisiert. Am Donnerstag haben zusätzlich zum herkömmlichen Linienbetrieb zwei fahrerlose E-Busse den Betrieb aufgenommen. Da es ein Testbetrieb ist, ist keine Fahrkarte nötig.

Jeder der zwei autonomen Busse bietet Sitzplätze für bis zu zehn Fahrgäste. Ein Kinderwagen kann ebenso befördert werden. Der Transport von Rollstühlen ist gesetzlich nicht erlaubt, Fahrgäste müssen sitzen. Die Geschwindigkeit beträgt maximal 20 km/h. Bei einer Fahrstrecke von zwei Kilometern gibt es rund um die U2-Station Seestadt zehn Haltestellen. Die Busse können außerdem gekühlt und beheizt werden.

E-Buse ohne Fahrer

Manfred Helmer

Zwei automatisierte E-Kleinstbusse nehmen den Betrieb auf

Operator fährt mit

Der Testbetrieb versucht die geplante Route regelmäßig einzuhalten. Laut den Betreibern gibt es jedoch keinen klassischen Fahrplan. Getestet werden aber zwei digitale Fahrplanmonitore. Durch Scannen des QR-Codes erfahren Fahrgäste ob beziehungsweise wo die Busse aktuell unterwegs sind. Maximal neun Stunden können die elektrischen Kleinbusse verkehren. Verkürzt wird die Laufzeit etwa durch den Einsatz der Klimaanlage.

Der Betrieb ist werktags in den Vormittags- und Mittagsstunden geplant. Zwar fahren die Busse vollständig autonom, ein speziell geschulter Operator fährt trotzdem mit. Er kann den Bus manuell steuern und stoppen. Laut Projektbetreibern kann es im Testbetrieb zu außerplanmäßigen Verzögerungen kommen. Aus diesem Grund gibt es keine genauen Abfahrtszeiten. Bei Schlechtwetter wie starkem Regen kann der Fahrbetrieb ausfallen. Einen Ersatzverkehr gibt es dann nicht.

E-Buse ohne Fahrer

Manfred Helmer

Ein speziell geschulter Operator ist bei jeder Fahrt an Bord

On-Demand-Service denkbar

Das 1,5 Mio. Euro schwere Forschungsprojekt „auto.Bus-Seestadt“ läuft bis Juni 2020. Ein Jahr lang wurden die E-Busse vorbereitet und mussten jeden Meter der zwei Kilometer langen Strecken erlernen. Wird der Dienst von den Anrainern gut angenommen, möchte man den Betrieb weiterführen oder durch ein anderes Projekt zumindest ersetzen.

Fahrerlose Busse in Betrieb

„Wien heute“ ist in der Seestadt Aspern mit den fahrerlosen E-Bussen mitgefahren. Eine mitunter piepsige Angelegenheit.

Zukunftsvision ist es, mit den autonomen Bussen die sogenannte „letzte Meile bis zur Haustür“ zu bewältigen, wie Stadträtin Ulli Sima erklärte. Ein On-Demand-Service schwebt auch Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer vor: „Wir wollen das Projekt so weiterentwickeln, dass es irgendwann in Serie gehen kann“. Wie nah oder fern diese Zukunft ist, wisse man aber noch nicht.

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