Was sich in der Welt ändern muss

Das Wort Nachhaltigkeit ist seit einiger Zeit in aller Munde. Eine Expertin darin ist Ines Omann, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Auf Radio Wien erklärte sie, was sich unbedingt ändern muss, damit unsere Welt lebenswert bleibt.

Die geborene Kärtnerin und studierte Ökonomin arbeitet derzeit an einem Wiener Forschungsinstitut und beschäftigt sich vor allem mit unterschiedlichen Formen erneuerbarer Energie, aber auch Modellen der Mitbestimmung im Sinne der Nachhaltigkeit.

Omann ist überzeugt: „In den Wissenschaften, die sich mit Armut, Klimawandel oder Krankheiten beschäftigen kommen vor allem die Wertefragen und psychologischen Aspekte momentan einfach zu kurz.“ Das liege an der Wissenschaftsgeschichte. „Was nicht messbar ist, das gibt es nicht. Nur das beweisbare, faktische galt bisher“, so Omann. Schön langsam - also seit den 1980er und 1990er Jahren - entwickle sich eine „postnormale Wissenschaft“, die weggeht von den bisherigen Vorstellungen von Wissenschaft.

„Radio Wien“-Interview zum Nachhören

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Ines Omann

ORF/Bernd Matschedolnig

Ines Omann

Als Nachhaltigkeitsforscherin wolle sie, „dass es ein ‚gutes Leben für die Menschen‘ gibt. Da habe ich ein Ziel, bin aber eben nicht mehr in der herkömmlichen Wissenschaft“, so Omann im Gespräch mit „Radio Wien“-Redakteur Bernd Matschedolnig.

Besinnen auf das Wesentliche als Ziel

Aber was bedeutet „gutes Leben“? Für Omann ist es die Möglichkeit, seine Bedürfnisse erfüllen zu können. Und gewisse Grundbedürfnisse sind für fast alle Menschen auf der ganzen Welt gleich. „Dazu gehört Essen, Schlafen, Unterkunft, Teilhabe am gesellschaftliche Leben, durchaus auch Spiritualität und Kreativität“, so Omann. Man müsse die Rahmenbedingungen schaffen, dass alle Menschen dies ermöglicht werde. Das sei auch ihr Job als Nachhaltigkeitswissenschafterin. Es könne nicht sein, dass Teile der Menschheit alles brauchen und andere nichts haben.

Radio-Hinweis

"Menschen im Gespräch, jeden Samstag um 12.10 Uhr auf Radio Wien

Die momentane Krisenstimmung könnte dazu führen, dass mehr Menschen sehen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Omanns Appell: „Der Mensch muss sich besinnen, was ihm tatsächlich gut tut und nicht, was die Gesellschaft oder die Werbung einen glaubend macht, zu brauchen.“