Endlich wieder durchschlafen

Rund 50 Prozent aller Schlafstörungen gehen auf psychische Faktoren wie Stress oder Depressionen zurück. Radio-Wien-Psychologin Karin Busch-Frankl über Ursachen von Schlafstörungen und was man dagegen machen kann.

Rund die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher leidet unter Schlafstörungen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Schlafstörungen äußern sich prinzipiell durch Beeinträchtigungen beim Ein- und Durchschlafen oder wenn man zu früh aufwacht. Obwohl der Schlafbedarf sehr individuell ist, sollten es dennoch mindestens sechs Stunden sein, sieben bis acht Stunden Schlaf gelten als optimal. Auch die Schlafzyklen sind entscheidend für einen gesunden Schlaf.

Mit zunehmenden Alter steigt laut Statistik weiters die Zahl der Menschen, die unter Schlafstörungen leiden. Häufig können diese auch gemeinsam mit chronischen Erkrankungen und Schmerzen auftreten.

Eine Frau liegt im Bett und kann nicht schlafen. Der Wecker zeigt halb drei Uhr morgens

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Rund die Hälfte aller Österreicher leidet unter Schlafstörungen

Schlafstörungen fallen unterschiedlich aus

Bei primärer Schlaflosigkeit handelt es sich häufig um eine körperliche oder psychische Komponente, welche zu Schlafstörungen führt. Narkolepsie bezeichnet beispielsweise plötzlich auftretende Schlafattacken, die oft bei monotoner Tätigkeit vorkommen. Vom „Restless legs“-Syndrom spricht man, wenn in den Beinen Gefühlsstörungen auftreten und die Patienten dadurch ständig ihre Beine bewegen. Eine weitere Erkrankung ist das „Schlafapnoe“-Syndrom: Besonders Menschen, die schnarchen, haben in der Nacht Atemstillstände.

Ursachen und Auswirkungen von Schlafstörungen

Psychische Faktoren bewirken allerdings rund 50 Prozent aller Schlafstörungen. Belastungen wie Stress in der Arbeit, Überforderung in der Kindererziehung oder Probleme in der Partnerschaft können mögliche Ursachen darstellen. Neben den psychischen Faktoren ist es auch wichtig auf Aspekte wie das Raumklima, den Schlafplatz, Ruhe, ausreichend Dunkelheit und den Lebensstil zu achten.

Sendungshinweis:

Radio Wien Magazin, 11. März 2013

Zu wenig, aber auch zu viel Schlaf sind nicht gesund. Studien belegen eine verkürzte Lebenszeit von so genannten „Lang- und Kurzschläfern“. Ursachen für den Langschlaf sind zum Beispiel körperliche Erkrankungen oder Depressionen. Kurzschlaf ist meist mit Stress und Übergewicht verbunden.

Zu Beginn der Tiefschlafphase wird ein Wachstumshormon ausgeschüttet, die Körperzellen regenerieren sich. Schlaf ist somit das beste Anti-Aging-Mittel. Langfristige Schlafstörungen haben häufig gesundheitliche Folgen wie Depressionen, Angstzustände, Verspannungen, Übergewicht oder Bluthochdruck.

Wege aus der Schlaflosigkeit

  • „Was raubt mir den Schlaf?“ sollte eine der ersten Fragen sein, wenn man mehr als einen Monat schlecht schläft.
  • Auf die „innere Uhr“ achten, Bedürfnisse sind sehr individuell.
  • Rund eine halbe Stunde vor dem zu Bett gehen versuchen, sich zurückzunehmen und den Kopf frei zu bekommen.
  • Schlafrituale helfen sowohl Kindern als auch Erwachsenen, wieder einen Rhythmus zu finden.
  • Entspannungsübungen, Tee trinken, Musik hören, Abendspaziergang, ein heißes Bad, angenehme Düfte.
  • Alkohol vermeiden, denn er fördert Durchschlafstörungen.
  • Immer zuerst versuchen, weitgehend auf Schlafmittel zu verzichten und sich professionelle Hilfe suchen.

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