Der studierte Zirkusdirektor Bernhard Paul

Als Kind war der Zirkus die bunte Ausflucht aus der grauen Realität. Auf Radio Wien erzählt er, wie er zum Zirkusdirektor wurde, was ihn antreibt, und warum er trotz Heimweh nach Wien sein Hauptquartier in Köln aufgeschlagen hat.

In den Anfangsjahren des Circus Roncalli wurde das Unternehmen noch von heftigen wirtschaftlichen Problemen gebeutelt, heute ist der Circus das Flaggschiff eines ganzen Unterhaltungs-Konzerns. „Um sich den Luxus Zirkus leisten zu können, muss man nebenbei arbeiten gehen,“ erklärt Bernhard Paul. Und so verwandelt er auch seine Sammelleidenschaft für schöne alte Dinge in klingende Münze, indem er die Gegenstände, Ladeneinrichtungen und Fahrzeuge verleiht. Schon bald soll alles in einem eigenen Museum Platz finden.

Bernhard Paul

Circus Roncalli

Vom Zirkus-Modellbauer zum Zirkus-Designer

Dieser „Boulevard of broken Dreams“ ist ein Herzensprojekt von Bernhard Paul - ebenso wie der Zirkus. Seine Begeisterung für das Zirkusleben hat seinen Ursprung in Pauls Kindheit. Gemeinsam mit seinem Bruder bastelte er Modelle von weiß-blauen Zirkuswägen und stellte dabei fest, dass ihm die Farbe nicht gefiel. „So kalt, das hätte eine Eisfirma sein können. Und ich hab mir gedacht, weiß ist nicht gut. Das muss so sein, als ob die untergehende Sonne die Wägen anstrahlt. Dann hab ich später das Roncalli-Creme erfunden.“

Sendungshinweis:

„Menschen im Gespräch“ mit Ingrid Rehusch und Bernhard Paul, 31. Oktober, 19.00 Uhr

Und die charakteristische Farbgebung des Cirkus Roncalli ist nicht die einzige Erfindung, die sein Unternehmen prägt. Auch die Belüftungstechnik des Zirkuszelts war seine Idee. „Bildung ist auch im Zirkus wichtig. Ich hab Glück gehabt und quasi Zirkusdirektor studiert. Hoch- und Tiefbau, Graphik, dann bei einer Zeitung gewesen und dann Werbeagentur - das sind alles die Dinge, aus dem ist der Zirkusdirektor gemacht, das muss er wissen.“