Wichtige Fieber-Facts

Fieber ist eine wichtige Selbstheilungsreaktion des Körpers, trotzdem sollte es gemessen und gegebenenfalls auch gesenkt werden. „Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer informiert über wichtige Fieber-Facts.

Fieber ist eine wichtige und nützliche Funktion des Immunsystems: Die Körpertemperatur steigt, weil der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert. Viren und Bakterien können sich bei höheren Temperaturen schlechter vermehren. Allerdings ist Fieber über 39 Grad auch eine große Belastung für den Organismus. Bei bakteriellen oder viralen Infektionen kommt es zusätzlich zu Krankheitsgefühl, Schwäche oder auch Appetitlosigkeit. Kinder fiebern recht rasch hoch an, bei Erwachsenen steigt die Temperatur nicht mehr so schnell, aus diesem Grund kann bei älteren Erwachsenen auch schon eine erhöhte Temperatur von 37,5 bis 38 Grad ein Warnsignal sein.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 6. Dezember 2016

Die Körpertemperatur kann an unterschiedlichen Stellen gemessen werden, etwa in der Achselhöhle, an der Stirn oder im Ohr. Außerdem gilt es zu beachten, dass die Temperatur an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich ist! Daher sollte man immer an der gleiche Stelle messen, um den Verlauf abschätzen zu können. Es gibt auch tageszeitliche Schwankungen, am Morgen ist die Körpertemperatur meist etwas niedriger, am höchsten ist sie gegen 17 Uhr.

Bei Kindern gilt die Regel, dass erst eine Körpertemperatur über 38,5 Grad als echtes Fieber betrachtet wird. Werden zu rasch fiebersenkende Mittel verabreicht, wird die natürliche Abwehrfunktion des Immunsystems gestört. Ab 38,5 Grad sollte man behandeln. Wirkstoffe, die für Kinder geeignet sind, wären Ibuprofen und Paracetamol, diese können als Säfte oder Zäpfchen verabreicht werden. Aber Vorsicht: ASS, Acetylsalicylsäure, ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet, hier besteht die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.

Fieberthermometer

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Dosierung genau einhalten

Wenn man Fieber in der Selbstmedikation behandelt, dann muss man die Dosis sehr genau einhalten. Fiebersenkende Mittel dürfen nur kurzfristig, das heißt maximal zwei bis drei Tage angewendet werden. Außerdem dürfen sie nur in der maximal erlaubten Dosis verwendet werden. Wenn diese nicht ausreicht, um eine Senkung zu erzielen, darf sie keinesfalls erhöht werden, denn auch die rezeptfreien Wirkstoffe wie Paracetamol und Ibuprofen können bei Überdosierung Nebenwirkungen haben!

Insbesondere bei Kindern kann man Fieber auch sehr wirksam mit homöopathischen Mitteln behandeln. Die wichtigsten Mittel sind: Aconitum, der Eisenhut, ist anzuwenden, wenn das Fieber sehr rasch und plötzlich ansteigt und die Haut eher trocken ist. Belladonna, die Tollkirsche, kommt zum Einsatz, wenn das Gesicht rot ist, das Fieber auch rasch ansteigt und auch Kopfschmerzen bestehen. Ein weiteres homöopathisches Fiebermittel ist Ferrum phosphoricum, angewendet wird es bei leichten unkomplizierten Erkältungen mit erhöhter Temperatur. Chamomilla ist ein gutes Mittel bei Zahnungsbeschwerden, auch da kann häufig Fieber auftreten. Diese homöopathischen Mittel werden in Form von Globuli verabreicht. Sie werden unter die Zunge gelegt, bis sie schmelzen, dabei ist wichtig, dass man vor und nach der Einnahme etwa eine Viertelstunde nichts isst und trinkt.