Die eigene Stimmung beeinflussen

Wer bestimmt unsere Stimmung? Sind wir ohnmächtig unseren Stimmungen und ihren Schwankungen gegenüber und welche schnellen Tricks gibt es, die eigene Stimmung zu verbessern? Kommunikationsexpertin Nana Walzer hat Vorschläge.

An sich bestimmen wir unsere Stimmung selbst. Aber leider bestimmen wir, wie es uns geht nicht (nur) durch unser bewusstes Denken, sondern viel mehr tun dies unsere körperlichen Gewohnheiten fast wie „von alleine“. Haltung, Atmung, Muskelspannung, Hormone, Verdauung und vieles mehr sind wesentliche Faktoren für unsere Befindlichkeit.

Unsere Einstellung hingegen ist wichtig, wenn es um unsere Widerstandskraft und dem Umgang etwa mit Schmerz oder unangenehmen Gefühlen wie Enttäuschung, Frust, Wut, Einsamkeit, Trauer, oder Ohnmacht geht. Das bewusste Denken und unser Verhalten sind in hohem Maß von unseren Befindlichkeiten abhängig. Das ist uns auch nicht immer klar. Aber wenn wir Schmerzen haben oder zu wenig geschlafen, dann ist die ganze Welt gleich ein gutes Stück grauer.

Frau mit bunten Luftaballonen

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Ohnmächtig unseren Stimmungen gegenüber?

Ja und Nein. Solange wir noch nicht wissen, wie Stimmungen entstehen und wie wir darauf Einfluss nehmen können, sind wir die Spielbälle unserer Hormone und „roten Knöpfe“ oder unserer „roten Tücher“, also den Themen und Ereignissen, die uns negativ stimmen und die negativ beurteilende, abwehrende, selbstanklagende oder aggressive Reaktionsweisen hervorrufen. Besonders Hormone sind schwierig zu beeinflussen.

Damen kennen das als PMS und natürlich in der Menopause, aber auch Herren kennen Testosteronschübe, die sie leicht wütend und laut werden lassen oder die Energielosigkeit, die eintritt wenn der Stress zu groß wird etc. Teenager sind jahrelang gefangen in den Klauen der Hormone. Und dennoch haben Methoden wir Atemtechniken, autogenes Training, Sportarten wie Yoga, Meditation und die richtige Ernährung unter Beweis gestellt, dass auch Hormone beeinflussbar sind. Mal abgesehen von Hormonpräparaten natürlich, die aber nicht jeder und jede gerne nehmen möchte.

Tricks, um die eigene Stimmung zu verbessern

Zum einen können wir uns bewusst machen, dass alle unsere Stimmungen, seien es negative wie positive, einen Nutzen und eine Botschaft für uns bereithalten.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 9.11.2017

Die Trauer macht uns klar, woran und an wem uns besonders viel liegt. Trauer signalisiert oft einen Zustand des Verlustes oder eine Angst davor. Die Wut macht und ganz klar, was wir gar nicht wollen, was wir falsch und unangebracht, unfair oder unrecht empfinden.
Worüber wir enttäuscht sind, zeigt uns unsere Erwartungen. So können wir jedes unangenehme Gefühl zu einer Quelle für Erkenntnis und Lernen machen.

Eine andere Methode ist das gezielte Beeinflussen unseres Hormonhaushaltes. Das geht etwa über Bewegung, Ernährung und Entspannung. Rhythmische Bewegung wie beim Tanzen, Laufen oder Liebemachen erzeugt ebenso ein Hochgefühl, wie die sanften Berührungen eines lieben Menschen, einer Massage oder das Streicheln und die Zuneigung eines geliebten Haustieres. In der Ernährung gibt es Stoffe wie Tryptophan, die helfen können, den Serotoninlevel zu erhöhen, also gute Laune zu erzeugen. Sie finden sich etwa in Cashewnüssen, Bohnen und Sonnenblumenkernen, Sesam und Amaranth oder Quinoa.

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Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“