Natürliche rezeptfreie Antibiotika

Es müssen nicht immer synthetische Antibiotika sein, es gibt auch antibakteriell wirksame Naturstoffe, die bei leichten bis mittelschweren Infektionen helfen. „Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer stellt einige „natürliche" Antibiotika vor.

Synthetische Antibiotika sollten gezielt bei bakteriellen Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen möglichst auch ein Erregernachweis durchgeführt wurde, um Resistenzen berücksichtigen zu können. Bei der Anwendung ist es wichtig, Nutzen und Risiko abzuwägen. Eine Alternative sind natürliche Antibiotika, die bei unkomplizierten Erkrankungen, also bei leichten bis mittelschweren Infektionen helfen können. Der Vorteil ist, dass der Körper sie meist sehr gut verträgt und es keine Nebenwirkungen gibt. Es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, die ganz sanft ihre antibiotische Wirkung entfalten. Mehr noch, die pflanzlichen Antibiotika wirken oftmals nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze, jedoch ohne die für uns nützlichen Bakterien zu zerstören.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 13. März 2018

Kapuzinerkresse und Krenwurzel

Diese beiden Pflanzen enthalten Senfölglykoside, das sind Stoffe, die eine nachgewiesene antibakterielle Wirkung haben. Darüber hinaus wird auch das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen gehemmt. Es gibt standardisierte Präparate, die bei Atemwegs-und Harnwegsinfekten zum Einsatz kommen. Der Vorteil dabei ist, dass die Darmflora nicht beeinträchtigt wird. Durch die antivirale Wirkung können Kapuzinerkresse und Krenwurzel auch zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.

Kapland-Geranie

Die Kapland – Geranie ist eine südafrikanische Pflanze, bei der die Extrakte aus der Wurzel verwendet werden. Diese zeigen eine antibakterielle, antivirale und immunmodulierende Wirkung.
Es gibt hier zugelassene Arzneimittel zur Behandlung akuter Bronchitis sowie von Erkältungskrankheiten und zusätzlich wird auch die körpereigene Abwehr stimuliert.

Kraeuter

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Thymian

Thymian ist eine sehr beliebte Gewürz- und Arzneipflanze und enthält ätherisches Öl, dieses Öl wirkt antibakteriell und antiviral. Thymianextrakt eignet sich sehr gut für Spülungen, zum Beispiel bei Entzündungen im Mundbereich. Außerdem wirkt Thymian krampf- und schleimlösend und ist daher Bestandteil vieler Hustenteemischungen, das kann man bei Bronchitis sehr erfolgreich anwenden.

Salbei

Auch beim Salbei ist das ätherische Öl für die Wirkung verantwortlich. Salbeiöl wird vor allem im HNO-Bereich angewendet und wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Die Anwendung erfolgt hier beispielsweise als Tinktur. Eine Besonderheit von Salbei ist auch die sekretionshemmende Wirkung auf verschiedene Drüsen. Einerseits wirken Salbeiextrakte schweißhemmend, hier kann man Kapseln gegen übermäßiges Schwitzen einnehmen, und andererseits, durch die hemmende Wirkung auf die Milchsekretion, kann Salbei auch unterstützend zum Abstillen verwendet werden.

Teebaumöl

Teebaumöl ist das ätherische Öl des australischen Teebaums „Melaleuca alternifolia“. Dieses Öl hat antimikrobielle Wirkung, es wird äußerlich angewendet zum Beispiel gegen Fuß- oder Nagelpilz. Man kann es aber auch in äußerlichen Anwendungen bei Akne versuchen. Aber auch hier gilt, wie bei allen ätherischen Ölen: Immer nur verdünnt mit einem Trägeröl anwenden und vor der Anwendung einen Verträglichkeitstest durchführen. Das heißt man gibt etwa ein paar Tropfen Teebaumöl in die Armbeuge und zeigt sich nach 24 Stunden keine Reaktion, kann das Teebaumöl angewendet werden.