Legenden- wie man unsterblich wird

Was macht Menschen zu Legenden, muss man tot sein, um legendär zu sein und wie sichert man sich Unsterblichkeit- Kommunkationsexpertin Nana Walzer über historische Persönlichkeiten und lebende Legenden.

Legenden haben sich als außergewöhnliche Menschen bewiesen – und das höchst öffentlichkeitswirksam. Sie haben Spitzenleistungen vollbracht, sei es im Sport wie Alexander McQueen oder Niki Lauda, in der Kunst wie Mozart oder Michelangelo, aber auch in der Politik, in der Wirtschaft oder durch Engagement für eine bessere Gesellschaft.

Archetypisch betrachtet entsprechen solche Menschen dem Heldentyp, sie retten viele andere vor einer Bedrohung welcher Art auch immer. Ihre Markenzeichen sind das überdauern von Zeit durch Unbesiegbarkeit und die Fähigkeit sich durch nichts und niemand aufhalten zu lassen, sowie durch ihre Eigenschaft, immer wieder aufzustehen, egal wie groß die Niederlage. Das zeichnet Jahrhundertsportler wie etwa Hermann Maier oder Niki Lauda aus. Oft wird um sie ein massenmedialer Starkult veranstaltet. Sie haben eine starke Vorbildfunktion, Jung und Alt möchte sein wie sie. Dieses hohe Identifikationspotenzial bewirkt, dass sie viele Menschen zu einem bestimmten Verhalten bewegen, für Ideen begeistern und Werte vermitteln können.

Vater und Tochter als Superhelden verkleidet

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Legende zu Lebzeiten

Muss man tot sein, um legendär zu sein? Ja und nein. Legenden zu Lebzeiten gibt es natürlich immer wieder. Doch viele, die zunächst hoch gehandelt werden, landen früher oder später in der Versenkung. Ein anderes Muster ist, dass sich herausragende Menschen über ihre Grenzen hinweg verausgaben, bis sie sich durch ihre Leistungen wie etwa durch einzigartige Wettkampfzeiten in den Olymp des Spitzensports katapultiert haben.

Trotzdem sie dann vielleicht verletzt sind oder für den Rest ihres Lebens gezeichnet und eben nicht mehr aktiv sind, sind sie zu lebenden Legenden geworden. Wieder andere müssen tatsächlich versterben, damit ihr „Marktwert“ ins Uferlose steigt. Die Begrenztheit der Verfügbarkeit ihrer Werke macht dieselben umso unbezahlbarer. So verhält es sich natürlich auch mit historischen Persönlichkeiten.

Die Geschichten und Bedeutungen, die sie umranken und die bereits Jahrhunderte tradiert werden lassen sie immer größer werden. Sie werden zu Ikonen nicht nur ihrer Zeit, sondern der Menschheitsgeschichte an sich.

Unsterblichkeit sichern

Unsterblich als Sterblicher zu werden bedeutet das Transzendieren, also das Überwinden des Todes durch das Fortleben lassen des eigenen Namens. Unglaubliche Geschichten schreiben ist ein Weg dorthin. Sich in der Geschichte nachhaltig verewigen ein anderer. Gesellschaftssysteme nachhaltig zu verändern ein Dritter. Die Rahmengesetze der Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen ein Vierter.

Vordenker wie Sokrates oder Aristoteles haben Ideen niedergeschrieben und gelehrt. Cäsar oder Alexander der Große haben unsere Geschichtsschreibungen geprägt. Jesus oder Nelson Mandela haben das Zusammenleben beeinflusst. Wissenschaftler wie Newton oder Einstein haben die Art wie wir uns sehen und welche Techniken wir entwickeln grundlegend verändert.

Aber auch Architektur überlebt. Denken Sie an die Pyramiden- doch ob der Name des Architekten noch weithin bekannt ist, steht auf einem anderen Blatt.

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Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“