Starker Auftritt im Berufsleben

Wie wirkt man souverän und professionell im Berufsleben, was läßt einen unsicher wirken und was tun, wenn man plötzlich seine Selbstsicherheit verliert- Tipps von Kommunikationsexpertin Nana Walzer.

Eine aufrechte Körperhaltung, ein offener Brustbereich, eine dynamische Körpersprache bei ruhigem Stand und eine tiefe Stimme bei entspannter Atmung – all das sind Anzeichen eines selbstsicheren Menschen. Und: sie lassen sich trainieren. Auch der gelassene Umgang mit heiklen Situationen oder emotional aufgewühlten Menschen zeugt von Souveränität.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 10.5.2018

Wer professionell handelt, der unterscheidet sich von Amateuren oder Dilettanten dadurch, dass er nicht nur seinen Fachbereich bestens beherrscht, sondern sein Fachwissen und sein Können auch praktisch und in schwierigen Situationen anwenden kann. Die qualitativ hochwertige Ausführung und die Zuverlässigkeit sind wesentliche Bestandteile eines professionellen Verhaltens.

Zum Nachweis eignen sich Qualifikationen wie fundierte Ausbildungen und hohe Berufserfahrung, sowie eine nachweisbare hohe Leistung und Problemlösungskompetenz. Ein weiteres Kennzeichen für professionelles Verhalten ist eine gewisse Distanz, also ein Auseinanderhalten von Privatem und Beruflichem, die der Rolle des Profis und der Rollenerwartung an ihn geschuldet ist.

Bueromitarbeiter mit selbstbewussten Blick

Colourbox.de

Was läßt uns unsicher wirken?

Typische Unsicherheitssignale sind nervöses Verhalten wie Zappeln, Wippen, Fingertrommeln, auch Kurzatmigkeit und nach Luft schnappen beim Reden, Stottern oder halbe Sätze, viele Ähm‘s und Füllwörter wie „eigentlich“ oder „absolut“. Ein gerundeter Rücken, eine schiefe Haltung, kaum Körpersprache und ständig verschränkte Arme deuten ebenso von wenig Selbstsicherheit wie mit einer Haarsträhne herumzuspielen oder keinen Augenkontakt aufzubauen.

Unprofessionell wirkt es, wenn wir private Befindlichkeiten mit unserer beruflichen Rolle vermischen. Wenn wir Zusagen nicht einhalten, die fachliche Qualität nicht stimmt oder für Fehler die Verantwortung nicht tragen wollen. Alles, was den Anstand, das Pflichtgefühl, die Loyalität oder Integrität von Personen, der Firma und der Tätigkeit gegenüber untergräbt, wirkt unprofessionell. So hinterlässt etwa schlechtes Reden über Kollegen, Vorgesetzte, das Unternehmen oder Produkte einen sehr negativen Eindruck von dieser Person.

Wenn man plötzlich Selbstsicherheit verliert

Mitunter kommt es vor, dass ungeahnte Situationen einen aus der eigenen Mitte bringen. Bevor man sich durch fluchtartiges Verlassen der Szene oder direkten Angriff in eine unangenehme Lage bringt, macht es Sinn zunächst einmal tief auszuatmen. Sodann stellen Sie am besten Fragen: Was genau ist wann und wie geschehen? Worum geht es wirklich? Wenn schnelle Entscheidungen von Ihnen gefragt sind, seien Sie sich sicher, dass sie in Ihrem Verantwortungsbereich liegen, ansonsten fragen Sie besser nach. Dazu müssen Sie nicht sagen „Das weiß ich nicht“, sondern können sich mit dem Chef „abstimmen“.

Dem Verlust der eigenen Selbstsicherheit kann man jedenfalls professionell begegnen. Gerade in heiklen Momenten zeigt sich, wer Erfahrung hat und wer nur so tut als ob. Am besten, Sie zeigen keine äußeren Unsicherheitssignale, legen aber umso mehr Wert darauf, das anstehende Problem verantwortungsvoll zu lösen. Diese Mischung aus ruhiger Ausstrahlung und voller Verantwortung für eine hochwertige Problemlösung lässt Sie jede Situation meistern.

Link:

Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“