Blüten für steinreiche Gartenbesitzer

Steine, Schotter und Sand, sind für viele im Garten eine Horror-Vorstellung. Radio Wien Pflanzenexperte Karl Ploberger behauptet das Gegenteil. Denn dort, wo der Boden durchlässig ist, wachsen die schönsten Pflanzen.

Viele Gartenbesitzer können von steinreichen geologischen Geschenken ein Lied singen und träumen von einem Garten mit humoser Lehmerde, in der alles wächst. Genau das stimmt nicht, denn manche Pflanzen lieben es, auf steinreichen Böden zu wachsen. Ploberger’s Tipp: Ein Pflanzbeet gut 80 cm tief ausheben und mit Schotter und Schutt auffüllen. Anschließend mit Vlies abdecken, damit das spätere Substrat nicht weggeschwemmt wird.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 22. Juni 2018

Darauf kommt eine 15 cm hohe Schicht Splitt, der mit einem geringen Anteil an Gartenerde vermischt wird. Und schon wird gepflanzt: Mit Gästen aus dem Süden, Majoran, Currykraut, Thymian, in den buntesten und würzigsten Sorten. Dazu Rosmarin, der in milden Gegenden in so einem Boden auch im Freien den Winter überlebt. Dazu kommen noch einige besonders empfindliche Stauden wie das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus).

Thymian

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Thymian

Sieben Schritte zum steinreichen Garten

1. Trockenbeete gehören in die volle Sonne. Das garantiert von Anbeginn einen idealen Start. Aber – und das erstaunt – es gibt auch Trockenbeete im totalen Schatten.

2. Steine unter der Erde machen ein Trockenbeet. Nicht der Kies oder Schotter, der auf den Beeten liegt, sondern das durchlässige Schottermaterial im Untergrund garantiert den Erfolg.

3. Bette als Hügel bauen: In einem sehr feuchten, verdichteten Boden kann das bloße Ausfüllen einer Grube mit Schotter zu einem unterirdischen Teich („Blumenvasen-Effekt“) führen.

4. Sauer oder alkalisch, das ist die Frage. Die Natur ist wählerisch und es klingt kompliziert. Wer sich aber an solche Spezialbeete heranwagt, sollte bedenken: Es gibt eben auch hier trockenheitsliebende Pflanzen, die Kalk lieben, und solche, die Kalk meiden.

5. Plötzlich wird alles „frostfest“? Es ist erstaunlich, aber es ist tatsächlich so, dass Lavendel, Spornblume oder sogar Rosmarin im richtigen Boden selbst kälteste Winter überstehen. Nicht die Kälte macht ihnen zu schaffen, sondern die Staunässe.

6. Düngen darf man nicht vergessen. Selbst Hungerkünstler wollen ab und zu ein wenig Futter. Verwenden sollte man Kompost, gemischt mit Splitt und Hornspänen, das reicht.

7. So manche Trockenbeetbewohner, wie die Spornblume, säen sich enorm aus. Da heißt es eingreifen.

Pflanzen für ein Trockenbeet

Südliche Stimmung vermitteln Thymian und Lavendel (in verschiedenen Sorten), Oreganum, Polster-Phlox und Efeublättrige Zyklamen. Als große Gehölze passen Sanddorn, Ölweide, aber auch Judasbaum und Sommerflieder dazu. Beim Sommerflieder gibt es auch eine „Bonsai“-Sorte: ‘White Ball’ wird nur knapp 60 cm hoch. Ploberger’s Lieblingspflanze ist die Spornblume (Centrantus ruber), gibt es in weiß, rot und rosa.

Außerdem die Cistrose, die auf kiesigen Böden auch bei uns winterhart ist. Nur wenige werden diese Pflanzen kennen, aber Ploberger empfiehlt sie: Rhodohypoxsis, das sind echte Dauerblüher aus dem Nichts. Sie leben in kleinen Töpfen mit Schotter und etwas Lehm und beginnen praktisch über Nacht zu blühen. Im Winter müssen sie aber frostsicher und ganz trocken aufbewahrt werden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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