Im Gespräch: Neurologe Wolfgang Lalouschek

Als Kind wollte Wolfgang Lalouschek wissen, wie Gedanken entstehen. Als Neurologe und systemischer Coach betreut er heute Menschen, die unter Burnout leiden. In „Menschen im Gespräch“ spricht er über die Ursachen dieses Leidens.

Einer der größten Stressfaktoren ist aus Lalouscheks Sicht das Smartphone, und er untermauert das mit handfesten Studien: so hat eine Untersuchung gezeigt, dass die bloße Anwesenheit eines Smartphones die Studienteilnehmer beim Intelligenztest im Schnitt schlechter abschneiden ließ. „Und zwar gleich um 15 Prozent, das ist nicht wenig!“. Der Grund: unser Unterbewusstsein ist ständig auf der Lauer. Einerseits aus Angst, weil wir gelernt haben, dass Handy-Nachrichten oft ein zu lösendes Problem aufwerfen. Andererseits aus Neugier, weil es manchmal auch erfreuliche Nachrichten bringt.

Wolfgang Lalouschek

Martina Draper/Kneipp Verlag

Menschen im Gespräch
Wolfgang Lalouschek
zu Gast bei Ingrid Rehusch
Montag, 3. September, 19.00 Uhr

Weniger Ablenkung, besserer Flow

Diese Mechanismen und einige weitere Faktoren würden dazu beitragen , dass es uns heute viel schwerer fällt, bei der Arbeit in den erstrebenswerten „Flow“-Zustand zu gelangen, bei dem man vollständig konzentriert und selbstvergessen seiner Tätigkeit nachgeht. Umso wichtiger ist es für Wolfgang Lalouschek, dass Arbeitgeber und Vorgesetzte auf gute Rahmenbedingungen achten. Darin liegt für ihn der wahre Schlüsse für bestmögliche Leistung; die Motivation sei nie das Problem.

Dass er selbst immer alles richtig gemacht hätte, bestreitet er: „Ich habe viele Ehrenrunden gedreht“, gibt er zu. „Aber gerade das macht mich für meine Klienten auch menschlich greifbar.“ Wie er überhaupt für mehr Menschlichkeit und Augenhöhe im Arzt-Patienten-Verhältnis plädiert, wofür es seiner Ansicht nach auch gar nicht so viel Zeit braucht, sondern nur die richtigen Fragen. Seinen Klienten versucht er Mut zu machen, die Freiheit, die jeder für sich hat, auch zu nützen und das eigene Leben bewusst zu gestalten.

Menschen im Gespräch zum Nachhören:

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