Im Gespräch: Kräuterapotheker Achmüller

Auf die erstaunlichen Wirkungsweisen heimischer Kräuter und Wurzeln wurde Arnold Achmüller während seines Pharmaziestudiums aufmerksam. In „Menschen im Gespräch“ spricht er über die Ganzheitlichkeit der Volksmedizin.

„Viele Heilpflanzen sind noch nicht ausreichend erforscht,“ weiß der gebürtige Südtiroler. Für seinen Blog und seine Bücher verfolgt er die aktuellen Forschungsergebnisse ganz genau. Neben diesen neuen Erkenntnissen sind es aber vor allem alte Bücher, aus denen er sein Wissen über pflanzliche Heilwirkung bezieht. „Am meisten wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts darüber geschrieben.“, wobei das dort niedergeschriebene Wissen oft viele Jahrhunderte überlieferte Rezepte beinhaltet. Durch die Entwicklung chemisch-synthetischer Medikamente sind in der Folge viele natürliche Behandlungsmethoden in Vergessenheit geraten .

Arnold Achmueller

Caroline Renzler-Silbersalz

Auch Rituale und Sprüche spielen eine Rolle

„Menschen im Gespräch"
mit Ingrid Rehusch und
Arnold Achmüller
Montag, 24. September, 19.00 Uhr

Achmüller ist es ein Anliegen, diese Schätze wieder zum Vorschein zu bringen und auf den wissenschaftlichen Prüfstand zu stellen. Dabei geht es nicht nur um die Pflanzen selbst: "Die Volksmedizin früher war ganzheitlicher als unser heutiger sehr maschineller Ansatz. Da spielen Rituale ein Rolle, soziale Fragen, oder auch Abhärtung im vorbeugenden Sinne. Ich beschäftige mich damit nicht auf esoterischem Wege, sondern um zu schauen, was diese Dinge in einem modernen Verständnis von Heilkunde bringen können, auch durch Placebo/Nocebo-Effekte.“

Die Trennung zwischen pflanzlichen und chemisch-synthetischen Medikamenten sieht er als überflüssig an. „Es gibt viele Medikamente auf pflanzlicher Basis, und auch solche, die zunächst als Pflanzenwirkstoff entdeckt wurden, z.B. das Aspirin, dessen Wirkstoff Salicylsäure in Mädesüß und Weiderinde vorkommt.“ Und was für jedes Medikemten gilt, ist auch bei pflanzlichen Wirkstoffen zu beachten: man soll sich über die Nebenwirkungen im Klaren sein und die richtige Dosierung beachten. Punkte, die Arnold Achmüller daher in seinen Büchern sehr genau beschreibt.

Arnika, Thymian, Edelweiß: wirksame Pflanzen

Ab Anfang Oktober erhältlich:
„Alpenmedizin“, Edition Raetia

Als Paradebeispiele für die medizinische Nützlichkeit von Heilpflanzen nennt er die Arnika, die als Tinktur oder Salbe bei Gelenks- oder Muskelschmerzen, Insektenstichen und auch leichten Venenentzündungen zur Anwendung kommt; oder auch den Thymian, aus dem man aromatischen Hustensirup herstellen kann. Weniger bekannt ist beispielsweise, dass Edelweiß einst als „Bauchwehkräutl“ bei Darmbeschwerden eingesetzt wurde. „Jetzt hat man herausgefunden, dass es antibakteriell wirkt.“

Menschen im Gespräch zum Nachhören:

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