Hilfe nach üppigem Weihnachtsessen

Fettreiche Speisen wie Weihnachtsgans oder Kekse führen schnell zu Bauchschmerzen oder Völlegefühl. Arzneimittel aus Heilpflanzen können Verdauungsprobleme sanft regulieren, weiß „Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer.

Bittere Extrakte aus Heilpflanzen regen die Säurebildung im Magen an. Eingesetzt werden zum Beispiel Enzian, Wermut, Löwenzahn oder Schafgarbe, oft in Kombinationen. Sie haben auch appetitanregende Wirkung. Damit sie die Verdauung optimal unterstützen, sollte man diese Zubereitungen eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden. Wer unter Magenschmerzen durch zu viel Säure leidet, sollte hingegen auf Bitteres verzichten und stattdessen zu Mitteln greifen, die einen Reflux verhindern. Pflanzliche Mittel mit Algenextrakten bilden eine natürliche Barriere zwischen Magen und Speiseröhre. Tabletten mit den Wirkstoffen Pantoprazol, Hydrotalcit oder Ranitidin sorgen dafür, dass weniger Säure im Magen gebildet wird.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 25. Dezember 2018

Gut unterstützend für die Verdauung sind Präparate, die die Artischocke enthalten. Davon gibt es Tropfen und Tabletten. Artischocke regt die Gallensaftproduktion an und stärkt die Sekretion der Bauchspeicheldrüse. Man nimmt Dragees oder Tropfen zum Essen drei bis vier Mal täglich. Gegenanzeigen bestehen bei Verschluss der Gallenwege, schweren Leberfunktionsstörungen, Gallenblasenemphysem.

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Kräutertee gegen Blähungen

Als Teeaufguss gegen Blähungen können die folgenden Pflanzen, bzw. Pflanzenteile verwendet werden: Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen, Kamillenblüten und Pfefferminzblätter. Für die Zubereitung übergießt man einen Teelöffel Kräuter pro Tasse mit aufgekochtem Wasser und lässt den Tee 10 Minuten zugedeckt ziehen. Zugedeckt deshalb, damit die ätherischen Öle sich nicht schon vorzeitig verflüchtigen. Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen werden vor dem Übergießen in einem Mörser angestoßen und gequetscht, damit die ätherischen Öle besser freigesetzt werden können. Der Tee soll warm, ungesüßt, schluckweise getrunken werden, jeweils eine Tasse vor oder nach dem Essen, drei bis vier Mal täglich.

Ein beliebter Wirkstoff ist auch Simethicon in Form von Kautabletten und Tropfen. Durch einen gestörten Verdauungsvorgang bleiben die Gase oft als feinblasiger Schaum im Darm liegen. Durch die Einnahme von Simethicon, Entschäumer, zerfallen diese Blasen, und die Gase können auf natürlichem Wege entweichen. Wechselwirkungen sind dabei keine bekannt, trotzdem sollte man zur Sicherheit Abstand zur Einnahme anderer Medikamente halten. In der Schwangerschaft darf dieses Präparat nicht länger als 3 Tage eingenommen werden - jedoch mit einer Intervallpause von 14 Tagen.