Ungewollte Weihnachtsgeschenke

Gibt es einen höflichen Weg zu vermeiden, etwas geschenkt zu bekommen, das wir nicht mögen und wie können wir freundlich sagen, dass uns etwas nicht gefällt – Tipps von Kommunikationsexpertin Nana Walzer.

Gerade zu Weihnachten nimmt der Trend zu, keine Geschenke bekommen zu wollen. Das wird leider von vielen Menschen noch immer nicht völlig akzeptiert. Dabei ist der Hintergrund ganz einfach zu verstehen: Um zu vermeiden, dass wir etwas bekommen was wir nicht wollen, wollen sie lieber nichts.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 20.12.2018

Auch die lästige Verpflichtung Geschenke zu besorgen fällt dann weg. Und wie unangenehm ist es erst, wenn man selbst kein Geschenk hat und von anderen etwas geschenkt bekommt! Da ist das sogenannte Gesetz der Reziprozität beleidigt, wir empfinden ein unangenehmes Ungleichgewicht.

Weihnachtsgeschenke

Colourbox.de

Wie falsche Geschenke vermeiden

Im Prinzip gibt es zwei Wege: Erstens: Wir machen eine Liste mit all dem, was wir gerne geschenkt bekommen möchten. Und zweitens: Wir geben glaubwürdig und rechtzeitig Bescheid, dass wir nichts geschenkt haben wollen – und selbst auch nichts schenken (außer vielleicht Kindern, denn diese sind von der Reziprozitätsregel natürlich ausgenommen). Natürlich können wir dann Pech haben und immer noch etwas geschenkt bekommen, was wir nicht haben wollen.

Freundlich sagen: Gefällt mir nicht

Das ist natürlich eine heikle Angelegenheit, wir wollen ja niemanden kränken, schon gar nicht Unfrieden zu Weihnachten stiften. Aber das gekünstelte Lächeln und sich überschwänglich Bedanken muss auch nicht sein. Höflichkeit ist eine Tugend, Humor hingegen eine Kunst. Im richtigen Moment einen kleinen Scherz zu machen, allerdings frei von Zynismus, kann das Mittel der Wahl sein, um zu sagen: Bitte frag mich doch das nächste Mal lieber was ich haben mag.

Beispiel Salatschüssel: „Oh, jetzt hab‘ ich für jede Salatart eine eigene Salatschüssel. Fehlt mir nur noch ein größerer Geschirrschrank…“. Eine andere Idee könnte sein, ein Geschenk mit einem anderen zu tauschen, sofern klar ist, dass der andere seines auch nicht haben will. So haben alle was davon. Das muss ja auch nicht unter den Augen des Schenkenden geschehen.

Link:

Nana Walzer