Zum Nachhören: Politologe Ulrich Brand

Seit 2007 ist Ulrich Brand Professor für Internationale Politik an der Uni Wien. In „Menschen im Gespräch“ erzählt er, was ihn an dem Fach fasziniert, was er unter „Imperialer Lebensweise“ versteht, und warum er sie kritisiert.

Aufgewachsen auf der Insel Mainau, einem Tourismus-Hotspot im Bodensee, entwickelte Ulrich Brand schon als Jugendlicher ein starkes Umweltbewusstsein: „Ich weiß noch, dass es mich mit 13 wirklich aufgeregt hat, dass in der Gastronomie auf der Insel Dosen verwendet wurden. Ich hab daraufhin einen Brief an Graf und Gräfin geschrieben.“ Auch sein Interesse an Weltpolitik führt er auf seine Herkunft - seine Eltern waren im Tourismus tätig - zurück: „Gastronomie hat für mich bis heute so eine Weltläufikgeit“.

Politikwissenschaftler Ulrich Brand

Lisa Bolyos

Forschungsschwerpunkt Lateinamerika

Als prägend sieht er auch seinen Studienbeginn im Jahr des Mauerfalls sowie zwei Auslandssemester, die er in Argentinien verbrachte: „Ich weiß bis heute nicht, warum ich mich gerade dafür entschieden habe. Am Anfang konnte ich noch kaum spanisch, aber dann hab ich mich in die Problematik dort regelrecht verliebt und wollte immer mehr wissen darüber.“ Heute ist er Lateinamerika-Experte und schätzt sich glücklich, an der Uni eine eigene Forschungsgruppe dazu eingerichtet haben zu dürfen.

Menschen im Gespräch
Ulrich Brand zu Gast
bei Ingrid Rehusch
Montag, 18. März, 19.00 Uhr

In seinen wissenschaftlichen Arbeiten belegt Ulrich Brand, dass das heutige Wachstums-Credo der globalen Wirtschaft eine zerstörerische Wirkung nicht nur auf Umwelt sondern auch auf Gesellschaften und Demokratie ausübt. Er tritt daher für „auskömmliches“ Wirtschaften ein, das die Bedürnisse der Menschen soweit möglich durch regionale Produktion bedient, statt künstlich Bedarf auf Kosten der Umwelt zu schaffen.

Hier gibt es die Sendung zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar