Blumenwiese im Sonnenschein
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Radio Wien Pflanzentipp

Blumenwiese statt Rasen

Mit einer Blumenwiese holt man Natur in den Garten, lockt Schmetterlinge und Bienen an. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Tipps, wie man die perfekte Blumenwiese anlegt.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 21. Juni 2019

Es sind die Träume aus der Kindheit: Eine Wiese voll mit blühenden Margeriten, Glockenblumen, Kuckucksnelken und Hahnenfuß. Dazwischen das zarte Grün der Gräser und ein Summen und Flattern von Insekten und Schmetterlingen. Dem stinkenden und lauten Rasenmäher sagen wir ade. Ein schöneres Projekt wie dieses kann es im Biogarten gar nicht geben.

1. Der schnellste Weg – die Neuanlage
Gerade bei einem Neubau ist dafür die beste Gelegenheit, denn ohne Baumaschinen wird man es nicht schaffen. Wichtig ist das Abtragen der obersten Humusschicht (etwa 10 bis 15 cm). Danach den Unterboden gut lockern, viel Sand (und Splitt) einarbeiten und schließlich eine zum Standort passende Mischung säen.

2. Der geduldige Weg – Rasen wird Wiese
Die Rasenfläche wird über mehrere Jahre hinweg nicht mehr gedüngt und nach und nach mit Blumenwiesensamen (ausschließlich Blumen und keine Gräser) eingesät. Besonders ideal ist das nach dem Vertikutieren im Frühjahr. Gemäht wird zunächst noch häufig, später, wenn sich mehr Blumen zeigen, aber nur noch zwei Mal pro Jahr.

Schmetterling auf einer Blumenwiese
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Blumenwiesen können die Artenvielfalt mit Schmetterlingen, Bienen und Hummeln schlagartig erhöhen.

3. Die Insellösung – Blumenwiese aus dem Topf
Rasenflächen sehen nach dem Winter oft ziemlich mitgenommen aus. Wenn Maulwurf und Wühlmaus gewütet haben, dann ist das ein perfekter Start für eine Blumenwiese: Erde gleichmäßig verteilen und vorgezogene Blumenwiesenpflanzen wie auf kleinen Inseln setzen. Man kann die Pflänzchen auch selbst vorkultivieren. Damit ist ein flotter Start gegeben und die Schnecken können die zarten Aussaaten nicht mehr anknabbern.

4. Der Kompromiss – Blumenzwiebelwiese
Rasenwege werden ab dem Frühjahr ausgemäht, auf den verbleibenden Flächen blühen die im Herbst gepflanzten Blumenzwiebeln. Besonders geeignet dafür sind Schneeglöckchen, Krokusse, niedrige Narzissen, großkronige Narzissen, Camassien und Zierlauch. Nach dem Einziehen Ende Juni wird die Wiese mit der Sense gemäht und dann mit dem Rasenmäher mitgemäht. So kann man auch im Sommer bei Gartenfesten die Flächen nutzen.

5. Hanggrundstücke als Blumenwiesen
Hanggrundstücke sind besonders gut als Standort für Blumenwiesen geeignet, vor allem dann, wenn sie direkt der Sonne ausgesetzt sind. Sind die Flächen auch noch humusarm, dann entstehen dort die herrlichsten Blütenteppiche. Einzig das Mähen ist beschwerlich – mit Sense (und etwas Übung) oder als (lärmender) Kompromiss mit Motorsense, lässt sich das aber auch bewältigen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.