A white Peony resting on a Variegated Hosta
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Radio Wien Pflanzentipp

Hosta – die Sucht nach grünen Blättern

Seit vielen Jahren gehören diese prachtvollen Gartenblumen unter Expertinnen und Experten zu den Favoriten, vor allem, weil sie auch im Halbschatten und Schatten gedeihen. Neue und noch prächtigere Sorten locken jetzt auch die Sammler an, einer davon ist Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger.

Die Vielfalt bei diesen Stauden (das sind Pflanzen, bei denen der Wurzelstock überwintert und die oberirdischen Teile abfrieren) ist enorm. Von winzig kleinen Exemplaren, die bonsaiartig in Schalen als Blickpunkt dienen, bis hin zu riesigen Exemplaren, die Blätter mit bis zu 50 cm Größe aufweisen. Besonders beliebt sind die Sorten, bei denen die Blüten einen zarten aber einzigartigen Duft verströmen.

Unter Sammlern spricht man bereits von mehr als 4000 Sorten, die registriert sind. Besonders in den USA gibt es viele Züchter, aber auch bei uns versuchen viele Hobby-Gärtner ihr Glück, lassen sich doch die Funkien oder Herzblattlilien, wie sie auch genannt werden, von jedem Laien sehr leicht durch Samen vermehren.

Eine Hosta inmitten von Glockenblumen
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Besonders das Blattwerk besticht

Ursprünglich waren diese Pflanzen in Asien daheim. Als Österreicher können wir ein wenig stolz sein: Der Namensgeber Nicolaus Thomas Host – er lebte von 1761 bis 1834 – war Leiter des Gartens im Belvedere und unternahm viele botanische Reisen. Und damit unsere deutschen Freunde nicht traurig sind: Der deutsche Botaniker Heinrich Christian Funck ist der Namensgeber des landläufigen deutschen Namen, also der Funkie.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 23. August 2019

Die Palette an Blattfarben bei den Hosta oder Funkien ist groß und reicht von allen möglichen Grüntönen bis zu blaugrau, weiß und zahlreichen panaschierten (gemusterten) Sorten. Attraktiv sind die duftenden Blüten, zum Beispiel bei der Sorte „Guacamole“. Alle Pflanzen mögen humose Böden mit nicht zu viel Dünger, damit die Blätter nicht zu weich werden. Halbschatten ist ideal, an extrem heißen Plätzen kommt es sonst zu Verbrennungen und unschönen braunen und vertrockneten Blättern.

Vermehrt wird im Spätherbst

Manche Sorten werden von den Schnecken magnetartig angezogen, andere wiederum sind völlig problemlos zu kultivieren. Der Rückschnitt der abgefrorenen Blätter sollte im Frühjahr erfolgen, weil die Blätter einen gewissen Frostschutz bilden. Besonders ideale Partner sind alle Frühjahrsblumenzwiebel, denn die einziehenden Blätter werden dann von den rasch wachsenden Funkien überdeckt. An schattigen Stellen sind auch Farne ideale Partner, genau so wie in Beeten mit etwas Sonne alle Gräser.

Werden Hosta-Pflanzen zu wuchtig, dann kann man sie im Spätherbst teilen. Mit einer Grabgabel den Horst ausgraben und mit einem scharfen Spaten in Einzelstück teilen. Die Schnittstellen mit Holzkohlestaub einreiben, das verhindert Fäulnis und danach sofort neu pflanzen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.