Das Johanniskraut ist in Europa zu Hause und wird bis zu einem Meter hoch. Hält man die Blätter gegen das Licht, entdeckt man kleine durchscheinende Öldrüsen, die wie Löcher aussehen. Die dunklen Punkte auf den Blüten enthalten das Pigment Hypericin. Beim Johanniskraut wirkt aber nicht nur ein Inhaltsstoff, sondern der Gesamt-Extrakt, der aus den blühenden Triebspitzen gewonnen wird. Diese Inhaltsstoffe beeinflussen das zentrale Nervensystem, wodurch Botenstoffe im Gehirn länger wirken. Bei Verstimmungszuständen und Depressionen besteht nämlich ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechsel und diese Beschwerden können durch Johanniskraut positiv beeinflusst werden.
Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 24. Oktober 2023
Es geht dabei um den Botenstoff Serotonin, er beeinflusst unser Wohlbefinden, den Schlaf und die allgemeine Antriebslage. Bei einem Dopamin-Mangel fühlt man sich antriebslos, erschöpft und man kann sich schlecht konzentrieren und Noradrenalin beeinflusst auch das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit. Johanniskraut wirkt auf unseren Botenstoff-Haushalt positiv, allerdings ist eine Einnahme über einen längeren Zeitraum, mindestens 3 Monate, empfehlenswert. Nach einer Einnahmedauer von ca. 10 bis 14 Tagen kommt zu einer Stimmungsaufhellung und Antriebssteigerung, die empfohlene Tagesdosis liegt bei 300 bis 900 mg Gesamtextrakt.

Johanniskraut ist gut verträglich
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln treten bei Johanniskraut-Präparaten nur selten und in geringem Umfang auf. Eine Lichtempfindlichkeit der Haut kann auftreten, gilt jedoch als selten. Vorsicht geboten ist bei Einnahme der Pille, die Wirkung kann durch Johanniskraut beeinträchtigt werden. Wenn Medikamente eingenommen werden, die auf den Serotoninstoffwechsel wirken, könnte es mit Johanniskraut zu einer Wirkungsverstärkung mit Überdosierungserscheinungen kommen. Außerdem sollte man bei Präparaten zur Blutverdünnung vorsichtig sein.