Prinzipiell ist die Berufsorientierung ein längerer Prozess. Als Jugendlicher wie auch als Elternteil muss ich darauf eingestellt sein, dass das seine Zeit dauert und sich die Ausbildungs und Berufswünsche auch mehrmals ändern können und ich mich wieder neu informieren und orientieren muss. Ansetzen sollte man bei den eigenen Interessen und ganz wichtig: auch bei den Begabungen! Eine einfache und kostenlose Möglichkeit ist, sich die App Jopsy herunterzuladen. Die App ist ganz neu und wurde genau dafür entwickelt, Jugendliche um die 14 dabei zu unterstützen, sich ihrer Interessen klarer zu werden.
Es funktioniert ganz einfach: Die App, also Jopsy, zeigt einem 60 Bilder, die ich je nach meinem Interesse bewerte. Am Ende bekomme ich eine Darstellung meiner drei größten Interessen und als besonders cooles Feature in der App ich bekomme Berufe angezeigt, die genau zu meinem persönlichen Interessenprofil passen. Wichtig ist es, viel auszuprobieren! Egal ob in der Schule oder in der Freizeit! Denn erst, wenn ich eine Tätigkeit auch konkret ausübe, wird mir klar, ob sie mir leicht fällt. Für SchülerInnen sind oft die Berufspraktischen Tage eine Möglichkeit, sich in einem Beruf auszuprobieren. Es zahlt sich also aus, die Berufspraktischen Tage dort zu machen, wo ich vielleicht wirklich einmal hin will.
Entscheidung: Schule oder Lehre
Wichtig ist es, viele Informationen einzuholen und sich einen Überblick über die Angebote zu verschaffen. Das ist gar nicht so einfach. In Wien gibt es ein breites Angebot an Schulen mit verschiedensten Ausbildungsschwerpunkten. Nach dem 8. Schuljahr muss ich zumindest noch ein Jahr absolvieren, zum Beispiel in der Fachmittelschule, im Poly. Grundsätzlich gilt: bevor ich mich für eine Schule entscheide, sollte ich schon einmal persönlich dort gewesen sein, zum Beispiel am Tag der offenen Tür. Auch sollte ich mich genau über die Aufnahmebedingungen und Anmeldefristen informieren.
Will ich eine Lehrstelle, muss ich schon während des 9. Schuljahrs aktiv danach suchen und mich bewerben. Auch hier gilt: Bevor ich eine Lehre beginne, sollte ich mir den Beruf in der Praxis angeschaut haben. Ein Tipp: sollte ich keine Lehrstelle finden, kann ich mich schon bei Beginn des 9. Schuljahres beim AMS lehrstellensuchend melden – finde ich selbst keine Lehrstelle, dann hilft mir das AMS dabei.Aber: es ist nicht erlaubt, nach 9 Schuljahren einfach arbeiten zu gehen! Eltern sind dafür verantwortlich, dass ihre Kinder bis 18 eine Art von Ausbildung oder Schule machen.
Unterstützung für Eltern und Jugendliche
Infos bekomme ich bei verschiedenen Beratungsstellen, bei der Bildungsdirektion Wien, in den Berufsinformationszentren des AMS, sowie auf Veranstaltungen und Messen. Eine gute Möglichkeit sich einen Überblick zu verschaffen ist die L14, die Bildungs- und Berufsinfomesse im Bildungszentrum in der Theresianumgasse statt. An den Familientagen, also am Freitag, dem 8. 11. Von 14 -17h und am Samstag, dem 9. 11. Von 9 bis 17h sind alle Interessen herzlich eingeladen vorbeizuschauen, sich inspirieren und beraten zu lassen.
Sendungshinweis:
„Radio Wien am Vormittag“, 31.10.2019
Nach der Messe kann man sich jederzeit an das Bildungsnavi, die Bildungsberatung für Jugendliche, wenden. Die BeraterInnen sind an vier Tagen in der Woche unter der Hotline 01/ 501 65 – 1406 oder unter bildungsnavi@akwien.at erreichbar und nehmen sich gerne den persönlichen Fragen an.
Den richtigen Bildungsweg zu finden ist eine herausfordernde Sache! Aber: je besser ich mich informiere und je mehr ich ausprobiere, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich für eine Schule oder Lehre entscheide, die mir taugt und die zu meinen Stärken passt.