Rote und weiße Weihnachtssternblüten
colourbox.de
colourbox.de
Radio Wien Pflanzentipp

Der Millionenstar im Portrait

Oft ist an dieser Stelle schon über Pflege und Kultur des Weihnachtssterns geschrieben worden. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat unbekannte Fakten rund um die beliebteste Weihnachtspflanze gesammelt.

Der Weihnachtsstern stammt aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik. Er wird dort bis zu vier Meter hoch, manchmal sogar höher. Nach Europa kam die Pflanze 1804, da brachte Alexander von Humboldt ein Exemplar von seiner Amerikareise mit. Bei den Azteken hieß der Weihnachtsstern „Cuetlax-xōchitl“ – die Leder-Blume. Montezuma II. verehrte die Pflanze, sie wurde als Farbstoff zum Bemalen der Tempel verwendet. Der Milchsaft zum Bekämpfen von Fieber.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 6. Dezember 2019

Der milchige Saft kann Hautreizungen verursachen. Für Menschen sind in den gezüchteten Kulturformen keine Stoffe drinnen, die gefährlich sind. Hunde und Katzen können allerdings beim Fressen der Blätter Magen- und Darmprobleme bekommen. Zur Dekoration wurde der Weihnachtsstern nach Überlieferungen erstmals von den Franziskaner Mönchen verwendet, die in Mexiko die Altäre ihrer Missionsstation in Taxco mit den roten Blüten schmückten. Der amerikanische Botschafter in Mexiko, Joel Robert Poinsett (übrigens der spätere Gründer des berühmten Smithsonian Institut), brachte erste Stecklinge nach Kalifornien.

Ein Weihnachtsstern platziert auf Jute
colourbox.de

Warum gibt es zwei botanische Namen?

Die gärtnerische Kultur begann Anfang des 20. Jahhunderts. Da hat die deutsche Auswandererfamilie Ecke in Kalifornien begonnen Schnittblumen des Weihnachtssterns zu verkaufen. Euphorbia pulcherrima – die allerschönste Wolfsmilch – ist der offizielle Name des Weihnachtssterns, Poinsettie wird er genannt, weil der ursprüngliche Entdecker so hieß. Man schätzt den Markt weltweit auf etwa 200 Millionen Pflanzen ein.

Es gibt sogar einen Weihnachtssterntag und der wird am 12. Dezember gefeiert – der Todestag von Joel Poinsett. In Österreich und Deutschland sind die Pflanzen nach dem Heiligen Abend praktisch unverkäuflich. Anders in Frankreich, da wird er zu Weihnachten als „Etoile de Noel“ und zum Muttertag als „Etoile d’amour“ gerne verschenkt.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.