Nahaufnahme eines vierblättrigen Kleeblatts
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Radio Wien Pflanzentipp

Kein Neujahr ohne Glücksklee

Was wären Hufeisen, Rauchfangkehrer oder Fliegenpilz ohne ihren grünen Begleiter: Der Glücksklee gehört einfach zu Silvester. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger präsentiert den Glücksbringer.

Einige Jahre schien er verdrängt gewesen zu sein: Glücksmoose, Glücksbambus, alles mögliche an „Glücksblumen“ wurde verkauft, aber nun ist das „Original“ wieder in allen Blumengeschäften zu finden. Der Silvester-Glücksklee ist keine heimische Pflanze und auch nicht winterhart. Er kommt aus Mexiko und wird mittlerweile auch in vielen Varianten angeboten: „Braunes Herz“, „Iron Cross“ oder „Alba“ (eine ganz helle Form).

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 27. Dezember 2019

Alle Sorten haben eines gemeinsam: Die vier „Glücksblätter“. Ein alter Aberglaube hat den Klee zum Glückssymbol gemacht. Die Blätter zeigen in alle Himmelsrichtungen, symbolisieren die vier Elemente – Feuer, Erde, Wasser und Luft – und das Kreuz Christi. Brauchtumsbücher erzählen Legenden von Menschen, die durch den Fund von (heimischem) vierblättrigem Klee die Abfahrt eines Schiffes verpassten und so einem Untergang entkamen.

Vierblättrige Kleeblätter mit zartrosa Blüte
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Der Glücksklee wird etwa 20 Zentimeter hoch

Der Glücksklee blüht im Sommer

Wer im Frühling durch die Landschaft spaziert, wird beobachten, dass es heute noch viele Menschen gibt, die in Wiesen nach dem Glücksbringer suchen. Der gärtnerische Klee hat aber gar nichts mit dem heimischen zu tun. Er gehört zur Familie der Sauerklee-Arten und hat immer vier Teilblätter. Die Zwiebeln werden im Oktober in den Gärtnereien in sehr kleine Töpfe gesetzt, nicht allzu viel gegossen und können so rechtzeitig zum Jahreswechsel in voller Blätterpracht angeboten werden.

Wer den Klee kauft, sollte ihn gleich an den kühlsten und hellsten Platz stellen, damit er wenigstens noch bis zum Silvesterabend kompakt aussieht. Wärme und zuviel Wasser sind für diese Pflanzen schlecht, sie würden sehr stark zu wachsen beginnen. An endlosen Stielen sitzen dann die kleinen Blätter, was gar nicht dekorativ aussieht. Und deshalb ist der Klee meist eine Wegwerfpflanze, aber dennoch bliebt. Die wenigsten wissen, dass er eigentlich ganz wunderbar blüht, allerdings erst im Sommer. Nur ab und zu zu gießen und nach den Eisheiligen wird er an eine halbschattige Stelle ins Freie gepflanzt. Und bald öffnen sich die rosa, gelber oder weißen Blüten.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.