Gewächshaus im Garten von Karl Ploberger im Winter
Karl Ploberger
Karl Ploberger
Radio Wien Pflanzentipp

Der Traum vom Gärtnern rund ums Jahr

Gewächshäuser zählen zu den gläsernen Paradiesen für Gartenliebhaberinnen und Gartenliebhaber. Damit es beim Gewächshausbau keine Überraschungen gibt, hat Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger die besten Tipps gesammelt.

Geschützt vor den widrigsten Wetterverhältnissen, unabhängig von Jahreszeiten und Klimazonen können Hobbygärtner in Gewächshäusern ihrer Leidenschaft frönen. Vor der Anschaffung sollten laut Ploberger ein paar Fragen beantwortet werden.

1. Wofür verwende ich das Gewächshaus?
Soll es vom Frühling bis zum Herbst für das Vorkultivieren von Blumen oder das Ziehen von Tomaten und Gurken verwendet werden, dann genügt eine einfache Konstruktion aus Fensterglas oder Plastikfolie. Wärmeschutz ist hier nicht notwendig. Will man aber das ganze Jahr über das Gewächshaus frostfrei halten, dann sollte man auf Stegdoppelplatten, Thermoglas oder Polsterfolien setzen. Nur dann sind die Kosten für die Heizung erträglich.

2. Welcher Standort?
Der sonnigste Platz des Gartens ist ideal. Kleinere schattierende Laubbäume helfen im Sommer die Hitze abzuhalten, im Winter kommt aber das volle Licht zu den Pflanzen. Beste Himmelsrichtung ist Nord-Süd – so kommt an alle Seiten gleichmäßig Sonnenlicht.

Gewächshaus im Garten von Karl Ploberger im Sommer
Karl Ploberger
Das Gewächshaus von Radio-Wien Pflanzenexperten Karl Ploberger im Sommer

3. Wie heizen?
In Zeiten der explodierenden Heizkosten wohl die wichtigste Frage. Nur Frühling bis Herbst benutzte Häuser lassen sich an extrem kalten Frühlingstagen am billigsten mit elektrischen Heizlüftern frostfrei halten. Als generelle Heizung für Glashäuser, die auch im Winter genutzt werden, bieten sich Gasthermen, oder – falls technisch möglich – der Anschluss an die Zentralheizung des Hauses an. Ganz wichtig: ein hochpräziser Thermostat, der schaltgenau die Temperatur einhält.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 17. Jänner 2020

4. Wie lüften?
Eine Frage, die sich Neueinsteiger zunächst kaum stellen. Sie fertigen oft aus alten Fenstern geschickt die schönsten Selbstbau-Gewächshäuser, vergessen aber auf ausreichende Lüftungsmöglichkeiten. Ab März kann es – auch bei kühlen Außentemperaturen – im Glashaus bei Sonnenschein 30 Grad und mehr haben. Im Sommer sind auch 50 Grad möglich. Daher unbedingt genügend und wenn irgendwie möglich automatische Fenster einbauen.

5. Wie gießen?
Auch eine Frage, die sich Laien oft nicht stellen. Winterfeste Gewächshäuser benötigen einen Wasseranschluss oder ein Regenauffangbecken. Gegossen wird am besten an sonnigen Tagen am Morgen, danach immer gut lüften, damit die Blätter abtrocknen. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig gießen.

6. Wie düngen?
Im Prinzip gelten hier die Regeln vom üblichen Gärtnern. Wenn man bemerkt, dass das Wachstum startet, dann sollte wöchentlich flüssig gedüngt werden. Es gibt praktische organische Dünger, die sich dafür eignen. Generell sollte freilich auch schon die Erde in den Beeten und Töpfen mit Hornspänen angereichert werden.

7. Was tun gegen Schädlinge und Krankheiten?
Hier heißt es tatsächlich aufpassen. Schädlinge breiten sich oft explosionsartig aus. Heute eine Weiße Fliege – in einer Woche ist das ganze Gewächshaus verseucht. Daher immer kontrollieren und punktuell mit Biospritzmitteln vorgehen. Krankheiten lassen sich durch ausreichendes Lüften, richtiges Gießen und nicht übertriebenes Düngen vermeiden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.