Rosmarin, Salbei, Basilikum, Thymian und Oregano in Töpfen
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Radio Wien Pflanzentipp

Kräuterduft auf der Fensterbank

Wenn der Winter lang wird, wenn Nebel, Regen, Schnee und Matsch schon lästig werden, dann hat Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger nur eine Lösung: Träumen, von Sonne, Sommer und dem Duft der Kräuter.

Die besten Pflanzgefäße für Kräuter sind Tontöpfe, obwohl man die Pflanzen darin öfter gießen muss. Dafür ist das Klima ausgeglichen und es kann in den Töpfen aus Ton kaum zu Staunässe kommen. Diese ist der Todfeind der Kräuter. Gefäße aus Ton gibt es in allen Formen und Ausführungen. Nicht vergessen, dass das Abzugloch des Topfes mit einem Tonscherben abgedeckt wird, damit es nicht durch Erde verstopft werden kann.

Das größte Problem für alle Nicht-Garten-Besitzer ist es, an die richtige Erde für die Kräuterzucht zu kommen, wenn man sie selbst herstellen will. Folgende Erdmischung hat sich am besten bewährt: Maulwurfwerde (im Frühjahr bei einem Sonntagsausflug leicht zu sammeln – fragen Sie aber den Grundbesitzer), Anzuchterde aus der Packung, etwas scharfen Flusssand und Walderde als Humusanteil. Alle Teile gut mischen und in die Töpfe einfüllen. Sie können natürlich auch spezielle Kräutererde aus der Packung verwenden, sie sollte nur „bio“, also ohne Mineraldünger und ohne Torf sein.

Verschiedene Kräuter und Gartenwerkzeug
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Welche Kräuter für den Winter geeignet sind

Die meisten Kräuter sind schon jetzt als Jungpflanzen erhältlich, auch hier auf Bioqualität achten. Nicht zu lange in der Kälte transportieren (oder dort kaufen, wo sie nicht in der Kälte standen), denn die meisten Pflanzen mögen das nicht. Besonders empfindlich ist Basilikum. Hier sind sieben Grad plus bereits wie Frost. Bei der Kresse empfiehlt Ploberger die Aussaat: Entweder die Samen auf ein Sand/Erdgemisch streuen oder einfach nur auf einem Blatt Küchenrolle, das ständig feucht gehalten wird, zum Keimen bringen.

Zum Düngen verwendet Ploberger für Kräuter in Erde einen organischen Dünger (meist reicht ein Esslöffel voll für einen Topf mit zehn Zentimeter Durchmesser) oder biologischen Flüssig-Blumendünger. Dieser sollte stärker verdünnt werden, damit die Pflanzen nicht allzu stark wachsen und mehr Aromastoffe entwickeln.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 31. Jänner 2020

Nicht alle Kräuter sind den extremen Bedingungen im Winter (wenig Licht, viel zu warm), die auf der Fensterbrett herrschen, gewachsen. Es gibt aber einige Sorten, die ohne Schwierigkeiten – wenigstens für einige Wochen – gezogen werden können. Favoriten sind jetzt: Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin und natürlich die Kresse. Wirklich nur kurze Zeit überleben werden Dill, Estragon, Kerbel, Liebstöckl, Melisse, Origano, Thymian und Salbei. Sobald es dann frostfrei ist, sollten alle Kräuter im Freien aufgestellt werden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.