Sujetbild Strommast
ORF
ORF
Radio Wien

Wie man sich für ein Blackout wappnet

Großräumige Stromausfälle sind flächendeckende Gefahrensituationen und können nie ausgeschlossen werden. Da kaum jemand mit ihnen rechnet, sind auch nur die Wenigsten auf sie vorbereitet.

Stellt man sich das Szenario eines flächendeckenden Blackouts vor, so sind davon nicht nur Wohnhäuser betroffen. Auch Tankstellen, Supermärkte und Banken wären plötzlich lahmgelegt. Öffentliche Verkehrsmittel stehen still, der Verkehr kommt zum Erliegen, Funknetze und Kanalsysteme funktionieren nicht mehr. Im Angesicht dieser Gefahr sei eine richtige Vorbereitung essentiell, betont der Österreichische Zivilschutzverband.

„Ich werde hier immer wieder gefragt, wie man sich denn am besten auf ein solches Szenario vorbereitet. Wichtig ist, dass man all unsere Empfehlungen auf die eigene Familie und den eigenen Haushalt anpasst“, erklärt Wolfang Kastel, Geschäftsführer der Helfer Wiens. „Dazu bieten wir kostenlose Vorträge und Beratungsgespräche an.“

Diese Dinge sollte man zu Hause haben

Ein auf den Haushalt und die Familie angepasster Vorrat an Lebensmitteln und Getränken ist essentiell. Kastel rät allen Bürgerinnen und Bürgern: „Bevorraten Sie sich mit dem, was Ihnen schmeckt – das was Sie auch unterm Jahr essen würden und sollten.“ Bohnen, Linsen und Reis seien zwar die logische Wahl, bringen jedoch nichts, wenn man ohne Strom nicht kochen könne. Dennoch gilt: „Möchten Sie etwas erwärmen, verwenden Sie einen Campingkocher oder Brennpaste.“

Wichtige Vorräte:

  • Lebensmittel- und Getränkevorrat
  • Taschenlampen
  • standfeste Kerzen, Teelichter
  • Gas(camping)kocher
  • Brennpaste
  • batteriebetriebenes Radio
  • Medikamente
  • Geld
  • Hygieneartikel

Detaillierte Informationen finden Sie im Blackout-Ratgeber des Zivilschutzverbandes.

Kommunikation und Information sind im Falle eines Blackouts oberste Priorität. Kastel empfiehlt ein batteriebetriebenes Radio, auch ein Vorrat an Körperpflege- und Hygieneprodukten ist sinnvoll: „Wir wollen uns schließlich, wenn schon alles andere nicht mehr funktioniert, nicht auch hier noch Probleme einhandeln.“ Außerdem sollte man sich überlegen, welche Medikamente man vorrätig haben muss.

Ist man auf ein medizinisches elektronisches Gerät angewiesen, so sollte man den Hersteller rechtzeitig kontaktieren und bereits im Vorfeld Lösungen erarbeiten. Zu guter Letzt sollten ausreichend Lichtquellen vorhanden sein. „Achten Sie aber auf standsichere Kerzen, am besten eignen sich Teelichter. Ein zusätzliches Feuer durch umgefallene Stabkerzen oder dergleichen muss jedenfalls vermieden werden“, warnt Kastel. Mindestens zwei Batterie- oder Dynamotaschenlampen sollten auch bereitstehen.

Das Umspannwerk Auhof
ORF.at/Roland Winkler
Ursachen für ein Blackout können eine weitreichende Netzüberlastung oder Naturkatastrophen sein

Richtiges Verhalten bei Stromausfällen

Wichtig sei vor allem, Ruhe zu bewahren. Schließlich würde im Falle eines Blackouts sofort daran gearbeitet, die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Laufende Informationen erhalten Sie am leichtesten über batteriebetriebene Radios oder das Autoradio. Der Zivilschutzverband hält dazu an, erste Hilfe zu leisten und neue Informationen ans eigene Umfeld weiterzugeben.

Gefährdende Elektrogeräte wie Bügeleisen oder Herd gehören ausgeschaltet, eine eingeschaltete Lampe dagegen gibt sofort Aufschluss, sollte der Strom wieder fließen. Sensible Geräte wie Computer und Laptop nimmt man am besten vom Netz. Nicht dringende Autofahrten sollte man vermeiden, auch batteriebetriebene Geräte eher sparsam verwenden.

Sendungshinweis

„Österreich-Bild“, 3. Oktober 2021, 18.25 Uhr
„Guten Morgen Wien“,
27. September 2021

Auch wenn der Strom wieder fließt, gilt es immer noch Geduld zu bewahren und nicht sofort alle Geräte wieder anzuschließen. Warten Sie auf Durchsagen im Radio. Kontrollieren Sie anschließend alle Geräte, Uhren und Alarmanlagen. Auch Lebensmittel in Kühlschrank und Gefriertruhe müssen überprüft werden. Gasgeräte sollten ausschließlich von Fachkräften wieder in Betrieb genommen werden und eignen sich während des Blackouts nicht als Heizungsersatz, da die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen besteht.