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Women without Borders
Women without Borders
Menschen im Gespräch

Frauen brauchen mehr Macht

Vernetzt denken, das Große und Ganze und nicht nur seine Einzelteile sehen – diese Eigenschaft prädestiniert Frauen, Schlüsselpositionen einzunehmen, sagt Edit Schlaffer im Gespräch mit Judith Weissenböck in Menschen im Gespräch.

„Wenn Frauen führende Rollen in Friedensverhandlungen führen, sind diese schneller abgeschlossen und halten länger“, so die Soziologin und Gründerin von „Women without Borders“. Die Non-Profit-Organisation mit Sitz in Wien ist in 38 Ländern weltweit aktiv und arbeitet unter anderem mit Eltern von jungen Terroristen oder potentiellen Gefährdern. In den Mütter- und Väterschulen geht es darum, die ersten Warnzeichen zu erkennen und dann richtig zu handeln. Denn die Familie erkennt die Anzeichen meist zuerst und weiß in vielen Fällen nicht, wie sie richtig reagieren soll.

Sendungshinweis

Menschen im Gespräch
mit Judith Weissenböck und Edit Schlaffer
24. Februar, 20.00 Uhr

Edit Schlaffer im Radio-Wien-Studio mit Judith Weissenböck
ORF

Offene Worte gefragt

Ein Miteinander verschiedener Kulturen scheitert oft an den Denk- und Sprechverboten unserer Gesellschaft, zeigt die Erfahrung von Edit Schlaffer. Sie plädiert für eine offene und authentische Auseinandersetzung auch mit heiklen Themen wie Kopftuch oder Islamisches Zentrum: „Man kann das nicht wegschieben. Diese verdrängten, tabuisierten Fragen holen uns ein. Wir brauchen wieder eine lebendige, gesprächsbereite und diskussionsbereite Gesellschaft.“ Denn um die Gesellschaft zu verändern, müssten alle Stimmen gehört werden, so Schlaffer.

Auf der richtigen Seite geboren

„Der Gartenzaun meiner Großtante war der Eiserne Vorhang“, erzählt Edit Schlaffer, aufgewachsen im Südburgenland, und vom Glück „auf der richtigen Seite geboren worden zu sein“. Später sollte sie an andere Grenzen stoßen, 1968 musste sie sich als Studentin und „Landei“ an der Universität in Wien durchkämpfen. Nach wie vor stoßen Frauen fast überall an Grenzen, so die Erkenntnis der Sozialwissenschafterin nach jahrzehntelanger Arbeit mit Frauen aus allen möglichen Ländern und Kulturen.