Die Blüten einer Weide
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Radio Wien Pflanzentipp

Pflanze des Monats: Die Weide

Die etwa 400 bis 450 Weiden-Arten, sind sowohl in Europa als auch in Asien und in Nord- und Südamerika verbreitet. Für Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger die Pflanze des Monats April, auch wenn die Palmkätzchen-Saison schon fast vorbei ist.

Es gibt baumförmige Arten, zum Beispiel die Silberweide (Salix alba), die Trauerweide(Salix babylonica), die Purpurweide (Salix purpurea) oder die Japanische Drachenweide (Salix sachalinensis ‘Sekka’). Die Harlekinweide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki‘) trägt zum Beispiel weiß panaschiertes Laub und sollte daher nicht vollsonnig stehen, sonst drohen Verbrennungen.

Viele Weiden, zum Beispiel die Silberweide (Salix alba), mögen es feucht und wachsen bevorzugt an See- und Flussufern. Bei Jungpflanzen muss dafür gesorgt werden, dass der Boden um die Pflanzen nicht austrocknet. Eine Mulchschicht oder eine konkurrenzschwache Unterpflanzung hilft, die Wasserverdunstung im Wurzelbereich zu reduzieren.

Weidenzweige mit Blättern, die sich zu einem Teich neigen
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Weiden sind auch einfach zu vermehren

Weiden sind ökologisch äußerst wertvoll. Ihre frühe Blüte ist ein wichtiger Nahrungslieferant für unzählige Insekten, ihr kräftiges Wurzelsystem befestigt Böden und Hänge. Trauerweiden bilden an Teichen und Bachläufen eine malerische Kulisse, buntholzige Arten wie die Purpurweide beeindrucken im Winter mit ihrer roten Rinde. Strauchig wachsende Weiden können als niedrige Hecke oder zur Flächenbepflanzung eingesetzt werden.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 3. April 2020

Im Naturgarten lässt sich die Weide außerdem als kreatives Gestaltungselement nutzen, beispielsweise als lebender Zaun oder Laube, indem die Ruten diagonal in den Boden gesteckt und mit Schnur oder Bast zusammengebunden werden. In kleineren Gärten oder als Blickfang im Beet machen sich Hochstämmchen wie die Hängende Kätzchenweide (Salix caprea ‘Pendula‘) gut. Kriechende Zwergweiden eignen sich als Bodendecker, Hangbepflanzung oder für Trog- und Steingärten.

Am einfachsten werden Weiden durch Steckhölzer vermehrt. Weidenruten schlagen problemlos aus, wenn der Boden feucht genug ist. Dazu steckt man im Frühjahr oder im Herbst einige fingerdicke Ruten, die einen Tag lang gewässert wurden, so tief in die Erde, dass sie von selbst stehen. Da Weiden enorm regenerationsfähig sind, bilden die Steckhölzer schnell Wurzeln und treiben im Lauf des nächsten Frühlings aus.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.