Rosa blühende Hortensienbüsche
ORF/Gabriela Schnitzer
ORF/Gabriela Schnitzer
Radio Wien Pflanzentipp

Neues von den Hortensien

Über Jahrzehnte waren die Hortensien neben dem Flieder die typischen Blumen für den Muttertag. Dann wurden sie als spießbürgerlich abgetan, doch jetzt sind sie die absoluten Topstars. Nicht zuletzt durch die vielen neuen Sorten, die besten Tipps dazu hat Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger.

Hortensien sind keine Sonnenanbeter: Ein Platz im Halbschatten oder unter großen Bäumen ist für diese Pflanzen ideal. Zu wenig Licht ist aber auch schlecht, dann werden die Triebe lang und dünn und die Blüten hängen zu Boden. Kalk mögen die Pflanzen nicht, wenn die Blätter gelb werden und der Wuchs deutlich nachlässt, dann kann das Hunger bedeuten, sehr oft aber auch können die Wurzeln ein Problem mit dem Kalk im Boden haben. Lauberdekompost oder Rhododendronerde vermischt mit Tongranulat sind der beste Boden.

„Hydrangea“ – wie die Hortensien botanisch genannt werden, heißt „Wassersuchende“. Daher gilt als wichtigste Regel: Niemals die Erde austrocknen lassen. Aber auch keine Staunässe – das vertragen die Wurzeln nicht. Das kräftige Wachstum, die vielen Blüten, die oft mehrmals im Jahr erscheinen, benötigen viel mehr Kraft, als man denkt. Die einmalige Düngergabe ist da viel zu wenig. Besser ist es bei den Hortensien, die im Topf oder als Kübelpflanze gezogen werden, wöchentlich zu düngen.

Rosa blühende Hortensienbüsche vor einer Natursteinmauer
ORF/Gabriela Schnitzer
Ist bei blauen Hortensien der Boden zu kalkhaltig, werden sie rosa.

Vielfalt wird groß geschrieben

Gab es früher nicht viel mehr als die rosaroten, blauen oder weißen Bauernhortensien, die extrem robuste Schneeballhortensie „Annabelle“ oder die Rispenhortensien, so ist die Flut an neuen Sorten schier unüberschaubar. „Magical“ ist eine Gruppe mit Blüten, die vier Mal die Farbe ändern, „Black Diamonds“ ist eine Sorte mit ganz dunklem Laub, „Endless Summer“ (benötigt extrem viel Dünger) blüht immer wieder nach, genau so wie „Forever & Ever“.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 8. Mai 2020

Gerade an Standorten, wo viele Sommerblumen nicht überleben, weil zu wenig Sonne hinkommt, zeigen die Hortensien auch im Topf ihre grandiose Blühkraft. Sieht auch kombiniert mit Efeu sehr nett aus und selbst im Winter ist sie mit den vertrockneten Blüten ein interessanter Blickpunkt.

Richtig schneiden und vor Frost schützen

Oft sind Hortensien jahrelang ohne Blüten. Der Hauptgrund ist entweder der Frost im Winter (nur die Schneeball- und Rispenhortensien blühen an den neuen Trieben) oder es wurde falsch geschnitten. Daher: Bauernhortensien nicht schneiden – die Blüten sind bereits im Herbst angelegt worden. Mehrmals blühende Sorten (Endless Summer, Forever & Ever) kann man einkürzen, sie blühen auf alten und neuen Trieben, die Schneeballhortensie komplett zurückschneiden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.