Rosa Taglilienblüten in einem Beet
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Radio Wien Pflanzentipp

Die Taglilie, Schönheit für jeden Tag

Taglilien sind die Boten des Sommers: Blühen sie, ist der Hochsommer ins Land gezogen. Grund genug für Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger, sie als Pflanze des Monats Juli auszuwählen.

Der Botanische Name verrät bei dieser Pflanze sehr viel: Hemerocallis kommt aus dem griechischen und heißt Schönheit („kallos“) für einen Tag („hemera“). Natürlich bedeutet das nicht, dass diese Pflanze nur einen Tag blüht. Jede einzelne Blüte öffnet sich (bei starkem Sonnenschein) nur für einen Tag. Pro Blütenstängel sind aber dutzende Knospen zu finden und so dauert die Taglilienblüte einige Wochen lang an. Die Pflanze gehört seit ewigen Zeiten in jeden Bauerngarten und doch erlebt sie jetzt eine Renaissance.

In weiß, gelb, rot, rosa und vielen anderen Farben blühen die Taglilien. Ursprünglich sind sie in China, Korea und Japan daheim gewesen. Unglaubliche 30.000 – 40.000 Sorten gibt es weltweit und täglich werden es mehr. Denn für viele sind diese herrlichen und genügsamen Stauden zur wahren Sucht geworden. Der besondere Reiz sind die großen Blüten. So groß die Vielfalt ist, dennoch gibt es letztlich einige dominierende Blütenformen: Dreieckige, runde, spinnenförmige, sternförmige und gefüllt blühende.

Nahaufnahme einer roten Taglilie
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Wildformen, die zeitig im Frühsommer schon blühen, haben oft einen intensiven Duft

In Amerika werden noch eindrucksvollere Blüten gezüchtet

Wildformen, die zeitig im Frühsommer schon blühen (Hemerocallis citrina) haben oft einen intensiven Duft, der sogar über weite Strecken betörend ist. Taglilien sind an sich sehr genügsam, sie gedeihen sogar viele Jahre im Blumentopf. Einzig eine ausreichende Düngung ist notwendig. Ausgepflanzt wachsen sie noch viel kräftiger. Ein Standort in der Sonne oder dem Halbschatten in sehr fruchtbarer, eher feuchter, aber gut durchlässiger Erde ist ideal.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 3. Juli 2020

Fühlen sich dieses Pflanzen an einem Standort wohl, dann ist das Wachstum enorm: So gewaltig, dass selbst Schnecken und Wühlmäuse – die einzigen wirklichen Schädlinge – ihnen auch nichts anhaben können. Und dann kann aus einem einzigen Taglilien-Pflänzchen ein echter Methusalem werden. In alten Gärten findet man Exemplare, die mehrere Quadratmeter einnehmen und 50 Jahre und älter sind.

Taglilien sollte man übrigens jetzt kaufen, denn neben vielen Namenssorten, die vor allem in Staudengärtnereien zu bekommen sind, gibt es Zufallssämlinge – jede für sich ein Einzelstück. Taglilien kann man übrigens auch essen: Blüten verzieren den Salat, Knospen lassen sich in Öl herausbraten und die Knollen werden in den Ursprungsländern als Kartoffelersatz verwendet. Allerdings, so Ploberger, ist es klüger, wenn man die Blüten nur ansieht und Tag für Tag einen Genuss hat.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.