Sonnenblumen vor blauem Himmel
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Radio Wien Pflanzentipp

Sonnenblumen als Sonnenanbeter

Es ist schon gewaltig, wie Sonnenblumen in ganz kurzer Zeit wachsen. Vom kleinen Samenkorn bis zur drei Meter hohen Pflanze dauert es kaum länger als zehn Wochen. Grund genug für Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger, sie als Pflanze des Monats Juli auszuwählen.

Mit den großen schweren Blüten und den hunderten Samen sind die Sonnenblumen zuerst für Insekten und später dann für viele Vögel eine begehrte Naschstation. In den letzten Jahren sind viele neue Züchtungen entstanden. Von der kleinen Topf-Sonnenblume bis zur Premiere im heurigen Jahr, der „Sunbelievable“. Mit ihr ist den Züchtern eine kleine Sensation gelungen.

Diese 50 bis 60 Zentimeter hoch werdende Pflanze blüht von Juni bis November. Außen kräftig gelb und innen in einem warmen Braunton. Warum sie so lange blüht? Hauptgrund ist wohl der einzige gravierender Unterschied zu den großen Schwestern: „Sunbelievable“ setzt keine Samen an und kann nur durch Stecklinge vermehrt werden. Die ganze Kraft geht damit in das Blütenwachstum und so verzweigt sie sich stark und blüht und blüht und blüht.

Sonnenblumen auf einem Feld
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Sonnenblumen eignen sich auch hervorragend als Schnittblumen

Die schönsten Sorten

Helianthus annuus, die einjährige Sonnenblume ist ein Kind aus Amerika. Genauer zwischen Nordmexiko und Süd-Kanada wurden diese Pflanzen bereits von der indianischen Bevölkerung angebaut. Zuerst für den Rohkonsum der Kerne, später zum Gewinnen des Öls und eines Mehls zur Brot- und Fladenbereitung.
Die Pflanze gehört zu den Korbblütlern, wobei die Blütenköpfe selbst aus sehr vielen kleinen, unscheinbaren Blüten in der Mitte bestehen. Jede Blüte ergibt nach der Befruchtung einen Sonnenblumenkern.

Der Name Helianthus rührt daher, dass die Sonnenblume ihr „Gesicht“ immer der Sonne zuwendet (helios = Sonne). Die Blätter, sowie der Stamm sind mit einer leicht stacheligen Behaarung versehen.
Neben der Neuzüchtung „Sunbelievable“, sind viele Sorten für den Blumentopf im Handel. Die kleinste („Pacino“) ist nur 30 bis 40 Zentimeter groß, gefüllte Blüten hat die Sorte „Teddybär“, besonders kräftig gelbe Blütenblätter hat die Sorte „Parade Gold“, die noch dazu stark verzweigt ist und damit besonders lange blüht und auch sehr gut für den Schnitt geeignet ist.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 7. August 2020

Besonders beliebt sind auch die dunkelroten Sorten wie „Prado“ oder „Floristan“. Die größten Blüten weißt die Sorte „Taiyo“ auf: Auf den fast zwei Meter hohen Stielen sind große, dunkle Scheiben mit goldgelben Blütenblättern. Einzigartig „Moonwalker“: Die zitronengelben Blütenblätter leuchten auf 250 Zentimeter hohen Stielen. „Giganteus“ oder auch „King Kong“, der Name deutet es schon an, wird drei bis fünf Meter hoch.

Vorsicht vor den Schecken

Im Prinzip sind Sonnenblumen äußerst pflegeleicht: Ein humoser Boden, der gut gedüngt ist und der gleichmäßig feucht gehalten wird, reicht aus. Kommt dann noch ein vollsonniger Standort hinzu, so werden die Sonnenblumen in den Himmel wachsen. Die größten Feinde der kleinen Sonnenblumenkinder sind die Schnecken. Hier heißt es aufpassen, denn oft sind schon über Nacht ganze Sonnenblumen im Schneckenmagen gelandet.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.