fettes Essen
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Volles Leben

Hilfe bei Sodbrennen

Nach fettem oder scharfem Essen oder zu viel Alkohol spürt man am nächsten Tag oft ein brennendes Gefühl in der Brust und im Rachen. Woher das Sodbrennen kommt und was man dagegen tun kann, weiß „Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer.

Falsche Ernährung, Stress, Nikotin oder zu viel Alkohol – das sind oft Auslöser für Sodbrennen. Die Ursache dafür ist, dass der Schließmuskel, der die Speiseröhre vom Magen trennt, nicht mehr so gut funktioniert. Dadurch kommt es zu einem Rückfluss, wobei der saure Mageninhalt zurück in die Speisröhre steigt und brennende Schmerzen verursacht. Dieser Schließmuskel funktioniert deshalb nicht, weil die Muskulatur zu sehr beansprucht wird und dafür gibt es verschiedene Ursachen: Beispielsweise Übergewicht, aber auch wenn man zu fettreiche oder zu kohlenhydrathaltige Nahrung zu sich nimmt. Ein Sonderfall ist die Schwangerschaft: Da bewirken die Hormone ein Nachlassen der Kraft dieses Schließmuskels, außerdem drückt das wachsende Baby von unten auf den Magen.

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„Gut gelaunt in den Tag“, 13. Februar 2024

Ein spezieller Fall ist auch, wenn man Medikamente einnimmt und zu wenig oder gar kein Wasser nachtrinkt. So kann es passieren, dass die Tablette an der Speiseröhrenwand hängen bleibt und hier die Schleimhaut irritiert, auch das kann ein Brennen in der Speiseröhre hervorrufen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man Tabletten in aufrechter Haltung einnimmt und mindestens ein Viertel Liter Wasser nachtrinkt.

Sodbrennen vorbeugen kann man, indem man Übergewicht reduziert und eventuell auch eine Ernährungsumstellung vornimmt. Günstig ist es, mehrere kleine Mahlzeiten zu essen und die letzte, wenn möglich, um 17 Uhr. Beim Schlafen kann man darauf achten auf der linken Seite zu liegen, das kommt der natürlichen Krümmung des Magens entgegen. Hilfreich ist auch, Kaffee und Alkohol zu reduzieren oder zu meiden. Gelegentliches Sodbrennen im Zusammenhang mit zu viel Essen ist unangenehm, aber meist harmlos. Wenn die Beschwerden jedoch regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche auftreten oder länger als 2 Wochen bestehen, ist ein Arztbesuch anzuraten mit einer Abklärung auf die sogenannte Refluxkrankheit.

ungesundes Essen und Frau greift sich an Brust
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Selbstmedikation bei Sodbrennen

In der Apotheke findet man eine Vielfalt von Mitteln gegen Sodbrennen. Die Wirkungsweisen sind unterschiedlich: Es gibt Medikamente, die eine Schutzschicht auf der Magenschleimhaut bilden, andere die die Magensäureproduktion hemmen und es gibt ein Präparat aus Algen, das eine mechanische Schutzbarriere bildet. Diese liegt auf dem Mageninhalt auf und schließt ihn so gegen die Speiseröhre ab. Die Selbstmedikation ist zur kurzfristigen Anwendung geeignet, also 14 Tage bis maximal drei Wochen. Fachliche Beratung in der Apotheke ist hier besonders wichtig, da manche Präparate gegen Sodbrennen auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben können.

Auch der pflanzliche Arzneischatz hält Hilfe gegen Sodbrennen bereit: Arzneipflanzen wie Käsepappel, Angelikawurzel und Kamille wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut und werden als Tee oder als Tropfen eingenommen. Alternativen sind Zubereitungen aus Papaya und Hafer für den Magen oder aus Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat für die Speiseröhre. Zur längerdauernden und kurmäßigen Anwendung von säurebedingten Beschwerden eignen sich Basenpulver und Heilerde.