Hellrosa Zyklamen
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Radio Wien Pflanzentipp

Pflegeintensiv, aber schön

Das Alpenveilchen, „Cyclamen persicum“, gehört heuer offenbar wieder zu den Lieblingen. Jahrelang war es eher auf den hinteren Verkaufstischen der Gärtnereien zu finden, jetzt ist es gefragt wie nie. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger ist schon lange ein Fan dieser Pflanze, er hat etwa 150 verschiedene Sorten.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 2. Oktober 2020

Neu im Rennen sind heuer erstmals Mini-Alpenveilchen mit gefransten Blüten, die es bisher nur bei den großen gab. Auch auf die Blätter haben sich die Züchter nun mehr konzentriert: Sie schimmern in silbrigen Tönen mit den unterschiedlichsten Zeichnungen und Farbnuancen.

Das „Persicum“ ist im wesentlichen eine Zimmerpflanze. An einem vor allzu viel Regen geschützten Standort, zum Beispiel in einem Herbstkisterl, sind die Alpenveilchen aber wochenlange Farbtupfer. Vor allem die ganz kleinen Sorten sind dafür geeignet. Bis zum ersten stärkeren Frost blüht es unermüdlich. Als Zimmerpflanze bevorzugt es ein West- oder Ostfenster, auf jeden Fall keinen Platz, direkt über der Heizung.

Einmal pro Woche düngen

Gegossen wird etwa alle vier bis fünf Tage, je nach Raumtemperatur, idealerweise von unten. Es wird so lange Wasser in den Untersetzer gefüllt, bis es nach einer halben Stunde noch stehen bleibt. Dieses Restwasser muss man aber unbedingt abgießen. Nicht vergessen aufs Düngen, das viele Blühen kostet Kraft. Daher mindestens ein Mal pro Woche Flüssigdünger zugeben. Außerdem müssen alle verblühten Blüten und gelb gewordenen Blätter entfernt werden, aber keinesfalls abschneiden, sondern mit einem kleinen Ruck herausziehen.

Rosa Zyklamen in einem Korb im Hintergrund eine Wand
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Alpenveilchen für den Garten

Alpenveilchen gibt es aber nicht nur im Zimmer, Spaziergänger und Wanderer sehen die herrlichen Pflanzen ab August in den Wäldern. Dieses Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) ist absolut winterhart und deshalb besonders beliebt bei Gärtnern, weil es so fantastisch duftet. Ideal ist ein halbschattiger Platz im Laubmulch auf einem Boden, der unbedingt auch Kalk enthält.

Ebenso für den Garten ist das in diesen Tagen in voller Blüte stehende Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium). Im Gegensatz zum vorhin genannten mag es sehr kiesige, eher trockene Standorte, zum Beispiel in einem Steingarten oder am Haus unter einem Dachvorsprung. Es sät sich auch bereitwillig aus und leuchtet in weiß und rosa bis in den Oktober hinein.

Zuletzt gibt es noch das Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum): Für Ploberger ein absoluter Favorit, weil es zu den Frühaufstehern im Blumengarten gehört. Unter seiner Haselnuss stehen mittlerweile hunderte von diesen Cyclamen und beginnen ab Ende Februar zu blühen, meist gemeinsam mit Winterling, Schneeglöckchen und den ersten Veilchen. Die meist pink, weiß und rot leuchtenden Blüten duften zwar nicht, gehören aber zu den blühwilligsten Pflanzen im zeitigen Frühjahr.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.