Ein Rechen, Laub und eine Schubkarre
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Radio Wien Pflanzentipp

So wird der Garten herbstfit

Die Temperaturen sinken und die Blätter färben sich bunt, es wird Zeit den Garten für den Winter vorzubereiten. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die wichtigsten Tipps zusammengefasst.

Laub wird nur von Gartenwegen und dem Rasen entfernt. Unter Bäumen, Sträuchern und der Hecke bleibt es liegen. Diese Mulchschicht ist eine Oase für viele Nützlinge, die im kommenden Jahr bei der Schädlingsbekämpfung helfen. Laufkäfer verstecken sich beispielsweise unter den Blättern und gehen dann schon im zeitigen Frühjahr auf Schneckenjagd. Außerdem hält im kommenden Jahr das Laub den Boden feucht und sorgt für gesunden Humusnachschub.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 16. Oktober 2020

Das Umstechen gehört in einem echten Faulenzergarten der Vergangenheit an. Wer die Erde regelmäßig mit Kompost versorgt und auch immer wieder mulcht, also mit Rasenschnitt oder Rindenhäcksel bedeckt, der wird bemerken, dass der Boden viel lockerer ist als früher. Statt Spaten wird die Grabgabel verwendet: Alle zehn Zentimeter wird sie in den Boden gerammt und am Griff nach vor und zurück gerüttelt.

Hagebutten im Herbst
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Vor allem heimische Widrosen tragen im Herbst Unmengen von Hagebutten

Abschneiden – jetzt noch nicht

Der radikale Rückschnitt im Herbst ist tabu. Ob bei den Rosen oder den Stauden, der Rückschnitt erfolgt im Frühjahr. Die Triebe von sehr wuchsstarken Rosen können etwas eingekürzt werden, um die Pflanzen anzuhäufeln und mit Reisig zu schützen. Der echte Schnitt erfolgt aber erst Mitte März. Kletter- und Strauchrosen werden generell nicht geschnitten oder nur das mehrere Jahre alte Holz entfernt. Blätter der Pfingstrosen, Glockenblumen, Phlox und alle Ziergräser, werden erste im Frühjahr entfernt.

Für den Obstbaumschnitt ist es noch viel zu früh, aber die Obstbaumstämme sollten geschützt werden. Der Wechsel zwischen einer Frostnacht und einem milden, sonnigen Wintertag bedeutet für die Rinde eine ungeheure Beanspruchung. Deshalb werden die Stämme nun mit weißem Kalkanstrich versehen. Weiß reflektiert das Licht, dadurch kommt es zu keiner so großen Erwärmung und kaum zu Schäden. Fertige Baumanstriche enthalten neben dem Kalk auch noch andere (natürliche) Zuschlagstoffe, die die Schädlinge vernichten, die sich in den Ritzen der Rinde versteckt halten.

Vorbeugen ist die beste Vorsorge, bei den Schnecken gilt das besonders. Unter Brettern, Steinen und in Erdritzen liegen die rahmweißen „Perlen“ zu Dutzenden versteckt. Diese Eigelege sollte man sofort vernichten, denn aus jedem Ei schlüpft noch im November eine Schnecke.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.