Rosafarbene Pfingstrosen in einem Blumenbeet
colourbox.de
colourbox.de
Radio Wien Pflanzentipp

Staudenbeet richtig anlegen

Viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner können mit dem Begriff Staude nichts anfangen und denken meist an Ribiselstauden oder Hollerstauden. Eine Staude ist aber ganz etwas anderes, wie Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger erklärt.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 9. April 2021

Jeder kennt Pfingstrosen, Lupinen oder den Rittersporn, das sind zum Beispiel Stauden. Die Besonderheit ist, dass der Wurzelstock dieser Pflanzen überwintert und im Frühjahr neu austreibt. Die oberirdischen Teile frieren ab. Es gibt Tausende Stauden in allen Farben und Größen. Angeboten werden Stauden häufig in kleinen Kunststofftöpfen, diese „Container“-Pflanzen können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die beste Zeit zum Anlegen eines Staudenbeetes ist aber ohne Zweifel das Frühjahr.

Planung und Pflege

Staudenpflanzungen sollen nicht nur das ganze Jahr über blühen, sie sollen auch in unterschiedlicher Höhe auf dem Beet wachsen. Beim Einkauf darauf achten, dass die gewählten Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen und dass sie sich nicht im Wachstum behindern. Der Boden sollte tiefgründig gelockert, penibel genau von Wurzelunkräutern (Giersch, Quecke, etc.) gesäubert und reichlich mit Kompost aufgebessert werden. Auch Hornspäne als Langzeitdünger haben sich bei Staudenpflanzungen bewährt.

Ein Staudenbeet in einem Garten
colourbox.de

Staudenbeet im Handumdrehen

1. Rasen enfernen und kompostieren, den Boden tiefgründig lockern (mindestens zwei Spatentief), alle Wurzelunkräuter entfernen, damit sie nicht zur Plage werden.

2. Kompost einarbeiten und falls notwendig, die Erde mit Sand lockern. Wenn kein Kompost vorhanden ist, kann man Bio-Packungserde großzügig einarbeiten. Das Pflanzbeet sollte mindestens spatentief lockere Erde aufweisen.

3. Hornspäne als organische Dünger einarbeiten, das aktiviert auch das Bodenleben.

4. Vor dem Einsetzen sollte man die Wurzelballen von Gehölzen und Stauden kräftig wässern. Die Töpfe dazu solange unter Wasser tauchen, bis aus dem Ballen keine Luftblasen mehr aufsteigen.

5. Als erstes die Gehölze für den Hintergrund an die geplanten Stellen platzieren. Nicht symmetrisch, sondern locker verteilt – der Naturcharakter sollte auch hier erhalten bleiben. Passt das Bild, kommen die Sträucher in die Erde.

6. Nun die Stauden noch im Topf auf die Beetfläche verteilen, so kann man noch ein wenig variieren. Dabei nicht einzelne Pflanzen verteilen, sondern jede Art in Gruppen zu mehreren Exemplaren.

7. Wenn im Herbst gepflanzt wird, gleich auch die Blumenzwiebeln mit auflegen.

8. Ist man mit dem Bild zufrieden, kann es mit dem Einpflanzen losgehen und zwar von hinten nach vorne.

9. Danach den Boden sofort mit einer dicken Mulchschicht abdecken – Holzfaser gemischt mit Rindenhumus hat sich hervorragend bewährt. Gut geeignet ist aber auch Rasenschnitt.

10. Das Eingießen ist ganz wichtig. Gutes Einschlämmen garantiert den Erdkontakt der Wurzeln. Bei Frühjahrspflanzungen muss in den kommenden Wochen alle vier bis sechs Tage gegossen werden.

11. In den ersten Wochen übersehene Wurzelunkräuter gründlich entfernen (Giersch, Quecke, Ackerwinde) – jetzt geht das noch gut, später ist es beinahe unmöglich.

12. Die Pflanzen schon im frühen Stadium durch alte, stärkere Äste stützen. Wenn man diese schon im Frühjahr rund um die Pflanzen steckt, wachsen die Pflanzen durch und bleiben stabil, ohne unnatürlich festgebunden zu wirken.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.