Automatische Beregnung in einem Garten, die das Gras bewässert
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Radio Wien Pflanzentipp

Tipps zum Wasser sparen

Ob am Balkon oder im Garten, wenn der Sommer kommt und die Sonne vom Himmel brennt, dann muss gegossen werden. Bei immer weniger Niederschlag kann man sich schon jetzt Maßnahmen überlegen, wie Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger versichert.

Die richtige Pflanze, am passenden Standort – das ist das Grundprinzip für das „Faulenzer Garteln“. Das gilt auch dann, wenn man Probleme mit Wassermangel lösen will. Hitzefeste Pflanzen sind zum Beispiel der Judasbaum (Cercis siliquastrum), der Feigenbaum (Ficus carica) oder die Libanonzeder (Cedrus libani). Bei den Stauden das Brandkraut (Phlomis fruticosa), die Spornblume (Centhranthus ruber) oder auch der Lavendel (Lavandula angustifolie).

Der größte Wasserspeicher ist die Erde, ob Schotterboden oder Lehmboden, zusammen mit Kompost erreicht man eine extrem hohe Wasserspeicherungskraft. Mischen sich die Ton- mit den Humusteilen, entstehen mikroskopisch kleine schwammähnliche Teile („Ton-Humus-Komplex), die große Mengen an Wasser speichern können. Für Balkonkisterln ist Tongranulat geeignet, da die kleinen Tonteilchen große Mengen an Wasser aufnehmen und langsam abgeben können. Das Material kann aber auch in Blumenbeete eingearbeitet werden.

Blumen im Beet werden mit einer grünen Gießkanne gegossen
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Tröpfchenbewässerung statt Regner

Das Mulchen oder Bodenbedecken gilt als wichtigste Maßnahme, um Wasser zu sparen. Ob Rasenschnitt, Rindenhumus, Gartenfaser, Schafwolle, Holzhäcksel oder auch mineralischer Mulch – ist die Erde bedeckt, verdunstet weniger Wasser. Je nach Pflanzenart wird das Material ausgewählt. Holz und Rinde immer nur bei großen Bäumen verwenden, da es Stickstoff bindet und Gerbsäure freisetzt.

Über den richtigen Gieß-Zeitpunkt gibt es viele Diskussionen. „Offizielle“ Empfehlung lautet immer: Am zeitigen Morgen. Ploberger bevorzugt den späteren Nachmittag, dass Blätter noch abtrocknen können und damit keine Pilzkrankheiten entstehen können. „Ich finde, den Pflanzen geht es nach einer Nacht „ohne Durst“ besser.“ Ploberger’s Tipp: Lieber weniger oft gießen, dafür intensiv, das bedeutet 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter. Das reicht dann für vier, fünf Tage und ermöglicht es den Pflanzen in die Tiefe zu wurzeln.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 16. April 2021

Je gezielter man das Wasser zu den Pflanzenwurzeln bringt, desto sparsamer kann bewässert werden. Am treffsichersten erreicht man das mit Bewässerungssystemen, die punktgenau die Feuchtigkeit zu den Wurzeln tröpfelt. Auch Regenwasser kann gesammelt werden, in alten Holzfässern bei der Dachrinne oder technisch perfekten, vergrabenen Tanks.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.