Wasser aus dem Gartenschlauch
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Radio Wien Pflanzentipp

10 Tipps fürs richtige Gießen

Pflanzen benötigen im Sommer regelmäßig Wasser, auch wenn es geregnet hat, denn meistens reicht die Regenmenge nicht aus. Blumen, Rasen und Kübelpflanzen sollten ausgiebig gegossen werden, wie, das verrät Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 9. Juli 2021

Ob am Balkon oder im Garten, wenn die Sonne vom Himmel brennt, dann ist gießen angesagt. Bei immer weniger Niederschlag heißt es freilich Wasser sparen so gut es geht, denn auch wenn zwischendurch ein Gewitter für Abkühlung sorgt, muss trotzdem gegossen werden.

1. Hitzefeste Pflanzen setzen
Die richtige Pflanze, am passenden Standort, das ist das Grundprinzip für das „Faulenzer-Garteln“. Das gilt auch dann, wenn man Probleme mit Wassermangel lösen will. Hitzefest sind zum Beispiel der Judasbaum (Cercis siliquastrum), der Feigenbaum (Ficus carica), die Libanonzeder (Cedrus libani) oder bei den Stauden das Brandkraut (Phlomis fruticosa), die Spornblume (Centhranthus ruber) oder auch der Lavendel (Lavandula angustifolie).

2. Erde mit Kompost verbessern
Der größte Wasserspeicher ist die Erde, ob Schotter- oder Lehmboden, zusammen mit Kompost erreicht man eine extrem hohe Wasserspeicherkraft. Mischen sich die Ton- mit den Humusteilen, entstehen mikroskopisch kleine schwammähnliche Teile („Ton-Humus-Komplex), die große Mengen an Wasser speichern können.

3. Wasserspeicherndes Tongranulat
Besonders für Balkonkisterln ist das Tongranulat geeignet, da die kleinen Tonteilchen große Mengen an Wasser aufnehmen und langsam abgeben können. Das Material kann freilich auch in Blumenbeete eingearbeitet werden.

4. Mulchen
Das Mulchen oder Bodenbedecken gilt als die wichtigste Maßnahme zum Wasser sparen. Ob Rasenschnitt, Rindenhumus, Gartenfaser, Schafwolle, Holzhäcksel oder auch mineralischer Mulch: Ist die Erde bedeckt, verdunstet weniger Wasser. Je nach Pflanzenart wird das Material ausgewählt. Holz und Rinde immer nur bei großen Bäumen verwenden, da es Stickstoff bindet und (bei der Rinde) Gerbsäure freisetzt.

Das Gießen von Pflanzen bei Hitze im Park
ORF.at/Christian Öser

5. Der richtige Gieß-Zeitpunkt
Darüber gibt es viele Diskussionen. Die „Offizielle“ Empfehlung lautet immer am zeitigen Morgen. Ploberger’s Tipp: „Dann, wenn Sie Zeit haben“. Wenn es nur am späteren Nachmittag möglich ist, dann können die Blätter noch abtrocknen.

6. Tröpfchenbewässerung statt Regner
Je gezielter man das Wasser zu den Pflanzenwurzeln bringt, desto sparender kann bewässert werden. Am treffsichersten erreicht man das mit Bewässerungssystemen, die punktgenau die Feuchtigkeit zu den Wurzeln tröpfelt.

7. Regenwasser sammeln
Die Feuchtigkeit, die vom Himmel kommt, ist nicht nur die Beste, sie ist auch gratis. Ob alte Holzfässer bei der Dachrinne oder technisch perfekte, vergrabene Tanks, man kann niemals genug Wasser auf Vorrat haben. Und: Was übrig bleibt nicht in den Kanal leiten, sondern im Garten versickern lassen.

8. Kein Rasen, sondern Trockenwiesen
Der typische englische Rasen ist nicht nur ein Gartenelement, es ist für die Briten ein Kulturgut. Bei uns ist diese perfekt gepflegte grüne Fläche fast nicht zu verwirklichen, es fehlt im Sommer einfach die Feuchtigkeit. Daher besser einen Trockenrasen anlegen. Dafür in die obersten 20 cm viel Sand (als Dränageschicht) einfräsen und ganz spezielle Gräser säen. So überstehen die Pflanzen selbst wochenlange Trockenheit.

9. Die Menge macht’s aus
Lieber weniger oft gießen, dafür intensiv: Das ist die wichtigste Regel in Zeiten der fehlenden Niederschläge. Intensiv bedeutet 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter. Das reicht dann für vier, fünf Tage und es ermöglicht den Pflanzen in die Tiefe zu wurzeln.

10. Wandbegrünung, um Hitze zu reduzieren
Die Strahlungswärme, die von Beton und Asphalt ausgeht, verstärkt die Probleme mit Hitze und Trockenheit. Daher, wo immer es geht, die Wände begrünen. Entweder mit immergrünen Pflanzen (Efeu, wenn die Wände absolut bautechnisch in Ordnung sind) oder mit Rankgerüsten (für Wein, Blauregen, etc.) und Spalierbäumen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.