Feldwühlmaus versteckt sich auf waldigem Boden
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Radio Wien Pflanzentipp

Tipps gegen Wühlmäuse

Es gibt Probleme im Garten, die sind schon immer mühsam: Schnecken, Blattläuse und vor allem Wühlmäuse und Engerlinge. Auch Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger leidet unter Wühlmäusen. Jetzt scheint es eine Möglichkeit zu geben, sie abzuwehren.

Fallen, fleißige Kätzchen oder Gitterkörbe – das alles und noch viel mehr wird von den Gärtnerinnen und Gärtnern als Abwehr gegen Wühlmäuse eingesetzt. Die gefräßigen Tiere sind in manchen Gärten eine wahre Plage und vernichten alles, was ihnen zwischen die Zähne kommt. Versuche in Deutschland und Niederösterreich haben schon vor gut zehn Jahren begonnen und gezeigt, dass man durch eine gezielte Bodendüngung und Stärkung eine deutliche Verbesserung erzielen kann.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 10. September 2021

Durch die Gabe von bestimmten Nährstoffen und Spurenelementen werden die Mäuse derart vergrämt, dass sie abwandern. Bisher gab es diese Möglichkeit nur in der Landwirtschaft bei großflächigen Anwendungen. Dort erzielte man große Erfolge. So sind Heidelbeeranlagen in der Steiermark nach einem intensiven Befall vollkommen mausfrei oder Weingärten in Niederösterreich nach nur einer einmaligen Anwendung ohne Befall.

Auch erfolgreich gegen Engerlinge

Ausgangspunkt ist das Stärken der Pflanze, daher ist das System auch im biologischen Gartenbau zugelassen. Einerseits verwendet man Mikronährstoffe, dann Schwefel, der durch die vielen Umweltmaßnahmen kurioserweise zu einem Mangel im Boden führt und Rapsöl, das die Wirkung für einige Wochen aufrechterhält. Gemischt werden die drei Komponenten exakt nach Vorschrift und dann wird alles mit einem Sprühgerät auf den Boden ausgebracht.

Die Pflanze nimmt einerseits Teile davon auf und – so ergaben die Forschungen – bilden sich Wurzelausscheidungen, sogenannte Glykosinolate, die eine abwehrende Wirkung auf Mäuse haben. Andererseits ist es der leichte Schwefelgeruch, der in den Boden eindringt und die Mäuse vertreibt. Die Wirkung hält einige Wochen an, eine Wiederholung wird nach vier Wochen empfohlen.

Ganz ähnlich funktioniert auch die Abwehr von Engerlingen. Allerdings sind hier nach den Versuchen fünf Komponenten notwendig. Sie werden nicht mit einer Sprühflasche, sondern mit der Gießkanne ausgebracht und reichen für 40 Quadratmeter. Gerade im Grünlandbau, wo enorme Flächen an Wiesen von den Larven befallen wurden, erzielte man großartige Erfolge. Normalerweise wäre dort nur eine Neuaussaat möglich gewesen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.