Schwarzkiefer
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Radio Wien Pflanzentipp

Typisch heimische Pflanzen

Kurz vor dem Nationalfeiertag wird Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger pflanzenpatriotisch. Viele Gewächse sind nämlich ganz eng mit Österreich verbunden, nicht nur die Pflanzen der Alpen.

Das Edelweiß „Leontopodium nivale“ gehört sicherlich zu den Pflanzen, die mit der österreichischen Bergwelt eng in Verbindung gebracht wird. Es ist robuster, als man glaubt, mag nur eines nicht: Einen besonders nährstoffreichen Boden und wüchsige Konkurrenz. Es steht gerne alleine auf einem kalkreichen Boden und hat als Schutz die flaumig, weißen Härchen, die vor zu viel UV-Strahlung schützen. Die scheinbare Blüte sind nur Hochblätter, die eigentlichen Blüten sitzen zu hunderten in Mitten des Sterns.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 22. Oktober 2021

Weltweit bekannt ist die Schwarzkiefer „Pinus nigra austriaca“. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist dieses gut trockenheitsverträgliche Gehölz interessant. Es wird bis zu zehn Meter hoch und ist extrem windfest, weil es sowohl in die Breite, als auch in die Tiefe wurzelt. Damit es im Winter zu keinen Trockenschäden kommt, im Herbst den Wurzelbereich mehrere Stunden mit dem Rasensprenger gießen.

Eine Kirsche und eine Beere

Wildgehölze stehen in Zeiten des Insektenschutzes besonders weit oben auf der Beliebtheitsskala, da darf der österreichische Dirndlstrauch „Cornus mas“ nicht fehlen. Er blüht zeitig im Frühjahr und ist ein Magnet für Bienen. Die roten Früchte liefern einen herrlichen Saft und köstliche Marmelade. Besonders die Sorte „Jolico“ ist beliebt. Ploberger’s Tipp zum Ausprobieren: Das Holz der Kornelkirsche ist so hart, dass es nicht im Wasser schwimmt, früher machte man daraus Werkzeugstiele.

Im Herbst zeigt die ursprünglich wirklich nur in Österreich vorkommende Mehlbeere „Sorbus austriaca“ die schönste Seite: Sie schmückt sich mit roten Beeren und einem herrlich leuchtend gelben Laub. Im Frühjahr sind es weiße Rispenblüten, die für Insekten viel Nahrung bieten, die Beeren werden von den Vögeln geliebt.

Attraktive heimische Zwergsträucher

Weniger bekannt ist die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia). Das Hauptverbreitungsgebiet ist in Kärnten und in der südlichen Steiermark. Der dekorative Gartenbaum hat hopfenähnliche Fruchtstände. Es ist eine Baumart, die auch im Zuge des Klimawandels an Bedeutung gewinnt, weil sie auch viel Trockenheit verträgt. Etwas kleiner, aber deshalb gut gartentauglich sind der Schwarzschotenginster (Cytisus nigricans) und der Heideginster (Genista pilosa). Sie sind besonders attraktive heimische Zwergsträucher, die mit ganz trockenen Verhältnissen gut zurecht kommen und im Osten Österreichs zu finden ist. Ideal für Dachgärten und Tröge.

Nur noch an wenigen Standorten in Österreich zu finden ist die heimische Zwergmandel (Prunus tenella). Ein Blühblickpunkt im Frühjahr, der aber kaum höher als einen Meter wird. Als Straßenbegleitgrün ist dieses Gehölz, das sich durch Ausläufer stark ausbreitet, ideal. Wichtig ist der kräftige Rückschnitt nach der Blüte. Denn, so wie das Garten-Mandelbäumchen, blüht es an den vorjährigen Trieben.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.