Teekanne
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Volles Leben

Arzneitees für die Gesundheit

Tees sind in der kalten Jahreszeit ein wohltuendes wärmendes Getränk, aber sie sind auch gesund. Bestimmte Arzneitees aus Früchten, Kräutern oder Wurzeln helfen bei gesundheitlichen Problemen. Welche das sind und wie man sie wirksam zubereitet, weiß RW Apothekerin Elisabeth Sommer.

Ihre wohltuende Wirkung verdanken die Heilkräuter Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen, Flavonoiden oder Gerbstoffen, die man sehr gut in Form von Teeaufgüssen zu sich nehmen kann. Zum Einsatz kommen einzelne Heilpflanzen – wie etwa Salbei bei Hals- und Rachenbeschwerden oder Melisse zur Beruhigung, Lindenblüten bei fieberhaften Erkältungen oder Zinnkraut zum Durchspülen der Harnwege. Aber es gibt auch bestimmte Teemischungen, wie zum Beispiel den „Brusttee" aus dem österreichischen Arzneibuch.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 30. November 2021

Die Wirksamkeit von Heilkräutertees hängt von der Lagerung und Zubereitung ab. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, bewahrt man Tee am besten geschützt vor Feuchtigkeit, Licht und Hitze auf. Für die richtige Art der Zubereitung gilt: Es kommt auf die enthaltenen Wirkstoffe an.

Kräuter und Teetassen
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Heißaufguss für Blatt-, Blüten und Krautdrogen

Die gebräuchlichste Form der Teezubereitung ist ein Infus, also ein Heißaufguss. Diese Form eignet sich für Blatt-, Blüten- und Krautdrogen. Man kann sich dabei an der allgemeinen Regel orientieren: 1 Teelöffel Droge mit 0,2 Liter sprudelnd kochendem Wasser übergießen, abgedeckt ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren und nach 5 bis 15 Minuten abseihen. Sind hitzeempfindliche Wirkstoffe wie etwa Bitterstoffe oder leicht flüchtige wie die ätherischen Öle enthalten, wird eine kürzere Ziehzeit, etwa 3 Minuten empfohlen oder etwas abgekühltes Wasser.

Die Teetasse abzudecken ist vor allem dann ratsam, wenn flüchtige ätherische Öle im Spiel sind, wie bei Salbei oder Melisse. Bei Anis, Fenchel und Kümmel gibt es noch etwas Wichtiges zu beachten: Diese Früchte müssen vor dem Heißaufguss angestoßen, das heißt gequetscht werden. Ist kein Mörser zur Hand, kann man sich auch mit zwei Löffeln helfen, oder man lässt die Droge bereits in der Apotheke anstoßen. Sie sollte dann innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht werden.

Die Ausnahme: der Kaltaufguss

Einige Teedrogen sollten kalt angesetzt werden – etwa Schleimstoffdrogen wie Eibischwurzel, um deren wirksamen Inhaltsstoffe nicht durch Hitze zu zerstören, oder Bärentraubenblätter, um den Gehalt an magenschleimhautreizenden Gerbstoffen in der Zubereitung so gering wie möglich zu halten. Anschließend wird der Ansatz kurz erhitzt. Die typische Zubereitungsform für Drogenteile wie Wurzeln, Hölzer und Rinden ist das Abkochen. Die zerkleinerte Droge wird hierbei zunächst mit kaltem Wasser angesetzt, zum Sieden gebracht und dann einige Zeit – meist 5 bis 15 Minuten – weiter erhitzt. Nach kurzem Stehenlassen wird abgeseiht.