Kind mit Trisomie 21
Tony Gigov
Tony Gigov
Licht ins Dunkel

Ein Licht für selbstbestimmtes Leben

Auch heuer unterstützt der ORF-Wien mit Ihrer Spende zwei besondere Projekte: Das „3 x 21 – Zentrum zur Förderung und Begleitung von Kindern mit Trisomie 21“ und das „Theater Delphin“.

„Sie spenden, wir spielen“ gibt es wieder am 15. Dezember 2021

Das Förderzentrum „3 x 21“: Wie können Menschen mit Trisomie 21 ein selbstbestimmtes Leben führen? Antworten darauf und Unterstützung dabei gibt der gemeinnützige Verein seit 2014. Der Betrieb mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird fast zu Gänze über Spenden- und Sponsorengelder finanziert.

Das Zentrum im 12. Bezirk bietet neben einer Elternberatung ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft eine pädagogische Begleitung und ganzheitliche Förderung für Kinder mit Trisomie 21 ab etwa einem Jahr bis ins späte Volksschulalter. Die Möglichkeit einer langfristigen Begleitung der Familien ist ein großes Anliegen, weil erst mit Kontinuität, Vertrauen und Beziehung ein optimales Lern- und Beratungsfenster geschaffen werden kann.

Was ist Trisomie 21?

Ungefähr jedes 800. Kind kommt mit Trisomie 21 auf die Welt. Viele kennen es als Down Syndrom – der medizinische Begriff lautet Trisomie 21. Dabei handelt es sich um eine zufällig auftretende Chromosomenveränderung, gewissermaßen eine Laune der Natur. Das Chromosom 21 ist dreifach vorhanden. Betroffene sind in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung in ganz unterschiedlichem Maße verzögert. Die körperliche Entwicklung verläuft insgesamt langsamer.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Wien“, 25. November2021

Die geistigen Fähigkeiten können sehr unterschiedlich sein. Betroffene lernen langsamer und erreichen ihre Lernziele in ihrem eigenen Entwicklungstempo. Kinder mit Trisomie 21 sind sehr lernfähig und mit adäquater Unterstützung können sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entfalten und ausbauen. Hier setzt das Zentrum „3x21“ an. Optimale Beratung und Betreuung für die ganze Familie. Das Team besteht aus erfahrenen Pädagoginnen sowie Eltern von Kindern mit Trisomie 21. Dadurch können Eltern optimal beraten und Kinder optimal betreut werden.

Theater Delphin
Anna Sommerfeld

Das „Theater Delphin“

Das Miteinander wird im Theater Delphin ganz großgeschrieben. Bei dem Projekt handelt es sich um ein inklusives Theater, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen. Was sie verbindet, ist die Leidenschaft zur Bühne. Das Theater will Impulse für vorurteilsfreie Begegnungen setzen und fördert die persönliche kulturelle Entwicklung der Schauspielerinnen und Schauspieler. Die Vision: Nachhaltig inklusive Kunstproduktionen zu etablieren. Alle Vorstellungen sind Unikate – Text, Musik, Licht, Kostüm und Kulisse entstehen in gemeinsamer Produktion.

Gründung aus ganz persönlichen Gründen

Die Röntgenassistentin Gabriele Weber gründete den Verein Theater Delphin im Jahr 1998. Die Mutter eines geistig und körperlich behinderten Sohnes hatte davor erkannt, dass das Kind Freude an Musik und tänzerischen Bewegungen hatte und schrieb deswegen ein eigenes Theaterstück für ihn. Daraus entwickelte sich schließlich gemeinsam mit anderen Darstellern und Sonder- und Theaterpädagogen die Idee „Theater Delphin“. Das Theater ermöglichte und ermöglicht Menschen mit und ohne Behinderung ein ungezwungenes Zusammenkommen und Zusammenarbeiten.

Fördern und fordern auf der Bühne

Aus der privaten Initiative entwickelte sich im Laufe der Jahre ein professionelles Ensemble, in dem rund 60 Menschen gemeinsam proben und arbeiten. In den vergangenen Jahren zeigte sich eine deutliche Tendenz in Richtung professioneller, künstlerischer Anspruch. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Sonderpädagogen Georg Wagner, steckte Gründerin Weber jede freie Minute in das Theater. Ihr Ziel: Die Kursteilnehmerinnen und –nehmer und Schauspielerinnen und -spieler mit vollem Einsatz zu unterstützen, ihnen neue Möglichkeiten zu bieten, und Menschen mit einer Beeinträchtigung die Chance zu geben, auf einer professionellen Bühne zu stehen.